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Nachdem Dr. Kölpin das Amt des Direktors des Thüringer Zooparks übernommen hatte, nahm die neue Planung Gestalt an. Auf dem Gelände zwischen Bauernhof, Berberaffengehege und Plateau, soll nun eine Anlage für ein modernes Zuchtmanagement mit sechs erwachsenen Elefantenkühen entstehen. Wie in der Natur üblich, werden die Nachzuchtkühe im Familienverband bleiben und die Bullen ausgetauscht werden. Damit besteht die Aussicht, dass Elefantenkühe zukünftig in Erfurt bis zu ihrem Tod mit ihren Töchtern und deren Kindern in der eigenen Familie alt werden können. Ihnen bleibt es also erspart, im Alter einsam ihre Kreise um ein Wasserbecken oder einen Steinhaufen zu ziehen (Marina) oder neben einer anderen Elefantenkuh und doch einsam die Tage bis zum Tod zu verbringen (Aja). Die neue Leitung des Thüringer Zooparks hat aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt und will zukünftigen Elefantengenerationen in Erfurt dieses Leid ersparen. Für mich eine wunderbare Aussicht. Im Zoo meiner Heimatstadt wird auf der jetzigen Weide für Haustiere eine der modernsten und größten Elefantenanlagen Europas entstehen, in der die Tiere artgerecht gehalten werden können.

Im Februar 2010 stimmten Finanz-, Kultur- und Werkausschuss der Stadt Erfurt dem Neubau der Anlage mit großer Mehrheit zu. Anfang Juli 2010 wurden mit der Verabschiedung des Haushaltsplanes der Stadt Erfurt auch die Baukosten von 8 Mio. Euro bewilligt und im November 2010 erfolgte die Ausschreibung des Bauvorhabens im Europäischen Amtsblatt. Nachfragen und Anforderungen der Unterlagen kamen dann nicht nur aus Europa, sondern auch aus Amerika und Asien. Eingereicht wurden schließlich 16 Bewerbungen, von denen fünf in die engere Wahl kamen. Vier deutsche und eine spanische Arbeitsgemeinschaft durften in Frühjahr 2011 ihre Pläne und Entwürfe vorstellen. Letztendlich ging aus diesem Workshop die Schweriner Arbeitsgemeinschaft "Mikolajczyk, Kessler & Kirsten" als Sieger hervor.
Gebaut wird auf ca. 2 ha für insgesamt 14 Elefanten, maximal sechs erwachsene Kühe und ihre Kälber, einen erwachsenen Bullen und einen Jungbullen. Der Jungbulle wird aber nicht in der Anlage erwachsen werden. Der Platz ist für eine Nachzucht vorgesehen, die dringend aus der Herde genommen werden muss und dann eine Zeit lang neben dem Zuchtbullen im Bullengehege leben kann.

Die Haltung der Elefanten erfolgt auch zukünftig im geschützten Kontakt. Und so soll die Dornbuschsavanne des Thüringer Zooparks aussehen:

Die Außenanlage besteht aus einem Bullenbereich, einem kleineren abtrennbaren Bereich für Kühe und einer 1 ha großen Familienanlage. Pflanzinseln, auf denen zukünftig große Bäume Schatten spenden sollen, unterteilen das Gelände und bieten den Tieren gleichzeitig Versteckmöglichkeiten.
Die Umzäunung wird aus Schaukelseilen und Natursteinen bestehen. Die Elefanten werden hier nicht zwischen Kunstfelsen, sondern umgeben von natürlichen Materialien leben. Im Vergleich zur Umbauplanung aus dem Jahr 2007 wird den Kühen nun mehr als doppelt so viel Fläche zur Verfügung stehen, die ihnen mit einer entsprechender Strukturierung eine artgerechtes Leben ermöglicht.

Nur für den Bullen wird sich das Platzangebot nicht wesentlich erhöhen. Hier unterscheidet sich die Planungen für die Außenanlage von 2007 und 2011 flächenmäßig nur unwesentlich. Dieser Nachteil gilt analog für das Haus. Das mangelnde Platzangebot für Bullen würde vielleicht nicht so ins Gewicht fallen, wenn der Zuchtbulle dort nur zum Decken eingestellt werden würde und nach Erledigung seiner natürlichen Pflicht weiterzieht. Dann dürfte er aber nicht nur von Zuchtzoo zu Zuchtzoo ziehen, sondern immer mal wieder einige Zeit in einer Bullen-WG mit ausreichend Platz verbringen. Leider gibt es solche WGs derzeit nur im Miniformat für Jungbullen. Hier sollten sich die Zuchtzoos überlegen, ob sie ihre Bullenanlagen zukünftig großer oder auch erweiterbar planen oder in wärmeren Gefilden gemeinsam eine Anlage für Zuchtbullen als Zwischenstandort errichten.

Entgegen der ersten Planungsentwürfe wird es im Elefantenhaus nur drei Boxen geben, wodurch sich die Freilauffläche für die Kühe noch vergrößert. Der Boden der Freilauffläche wird aus natürlichen Materialien (überwiegend Sand) bestehen. Das macht es den Pflegern nicht nur leichter, die "Umbauten" der Elefanten zu beseitigen, sondern es macht den Tieren auch das Schlafen angenehmer sowie das Hinlegen oder Aufstehen leichter.


Der erste Spatenstich erfolgte im Dezember 2011. Er sollte eigentlich auf dem Gelände der Außenanlage stattfinden. Leider hatten aber wenige Regentage die Wiese so nass werden lassen, das man sich gezwungen sah, für den symbolischen ersten Spatenstich am Rande der neuen Anlage kurzerhand einen Sandhaufen aufzuschütten.

Und das zeigt eines der Probleme mit dem die Planer, Bauleute oder, wenn sie es nicht lösen, später die Elefanten zu kämpfen haben. Das Gelände liegt an einem Hang aus sehr tonhaltiger Erde und nach jedem Regen würden die Elefanten den Untergrund mehr und mehr in eine Schlammwüste verwandeln. Diese Tatsache wurde im Vorfeld mit der Planung einer Drainageschicht als Untergrund der Außenanlage berücksichtigt.

Wie es gelingt, werden die Elefanten dann im Jahr 2014 prüfen.
Für alle, die sich die Frage stellen, warum man im Dezember mit dem Bau einer Elefantenanlage beginnt: Der Bau sollte mit der Pflanzung einiger Baumgruppen und anderer Gehölze in der zukünftigen Außenanlage beginnen, damit diese bis zur Fertigstellung der Anlage Zeit zum Wachsen haben. Der eigentliche Baubeginn ist für das Frühjahr 2012 und die Einweihung für das Frühjahr 2014 geplant.

Als die Pläne für die Anlage im August 2011 der Presse vorgestellt wurden, war die Eröffnung der Anlage noch mit den drei zu dieser Zeit in Erfurt lebenden Kühen Safari, Csami und Seronga und einem Zuchtbullen geplant. Aus dieser Gruppe sollten dann zwei Familien wachsen. Die beiden jüngeren Kühe wären jedoch zum Zeitpunkt der Eröffnung bereits 19 bzw. 20 Jahre alt gewesen. Unter Elefanteninteressierten gab es schon lange Bedenken, ob dann noch mit Nachwuchs von Csami und Seronga gerechnet werden kann. Auch ich teilte diese Befürchtungen, vertraute jedoch der Einschätzung des Zoodirektors, der mit viel Optimismus vom guten Zyklus der beiden Kühe sprach.

Offensichtlich gab es aber auch in Fachkreisen Bedenken. Am 05.12.2011, dem Tag des ersten Spatzenstichs, überraschte man die Vertreter der großen Thüringer Tageszeitungen mit der Nachricht, dass die beiden Kühe Csami und Seronga (im nebenstehenden Bild mit ihrer Ersatzmutter Safari im Jahr 2002 ) in Kürze gegen die beiden jüngeren Kühe Akili (geb. 02.05.2001) und Chupa (geb. 25.12.2003) ausgetauscht werden könnten, die derzeit gemeinsam mit ihrem Vater Ndume (geb. 1984 wild) im Zoo Sigean (Réserve Africaine de Sigean) in Südfrankreich leben. Ihre Mutter Simba (geb. 1983 wild) ist im Juli 2009 verstorben. Da die beiden jungen Kühe nicht mit ihrem Vater züchten sollen und der Bulle noch im besten Zuchtalter ist, stellt dieser Tausch eine optimale Lösung für beide Halter dar.

Offen ist aber, ob dieser Tausch auch für Safari so optimal ist? Sie muss sich an neue Kühe gewöhnen, was für Elefanten alles andere als natürlich ist. Der Thüringer Zoopark möchte Safari den Ortswechsel nicht zumuten. Für mich ist das eine fragwürdige Begründung, da  Elefanten ja auch in Freiheit mit der Familie durch weite Gebiete streifen. Safari, Csami und Seronga sind zwar keine echte Familie, sie haben aber über zwölf Jahre eine enge Bindung zueinander aufgebaut, die nun zerstört wird. Die Zukunft wird zeigen, ob die beiden Schwestern Akili und Chupa Safari in ihre Familie aufnehmen.

Mit der Nachricht vom Elefantentausch hat mich meine Tageszeitung dann am Tag nach dem ersten Spatenstich überrascht. Ziemlich "überraschend" kam diese Nachricht für mich wohl auch deshalb, weil in den offiziellen Reden zum "Ersten Spatenstich" kein Wort über den geplanten Elefantentausch verloren wurde. Die dort ausgegebene Pressemitteilung enthielt Neuigkeiten, wie das Geburtsgewicht eines Elefantenbabys. Mag sein, dass das für einige der Anwesenden neu war, für mich war es Schnee von vorvorgestern.

Aber trotzdem ist und bleibt der Tausch der Kühe eine sehr lobenswerte Entscheidung, deren Zustandekommen (wahrscheinlich) nur dem unermüdlichen Einsatz des Direktors des Thüringer Zooparks, Dr. Kölpin, zu verdanken ist.
Und ihm ist es auch zu verdanken, dass in Erfurt eine Elefantenanlage entsteht, die sich im europäischen Vergleich durchaus sehen lassen kann. Wenn der Bau wie geplant realisiert wird, wird sie wahrscheinlich zu den besten Anlagen der Welt gehören.

Wie bereits angekündigt, sollten zuerst einige Bäume in der Außenanlage gepflanzt werden.

 

Das ist auch geschehen. Aber ehrlich gesagt, habe ich mir da wohl zu viel vorgestellt. Bei meinem Besuch am 17.03.2012 war ich dann etwas enttäuscht.

Bei genauerem Hinsehen sind auf dem Foto  zumindest die hellen Holzpfosten, die die Bäume stützen sollen, zu erkennen. Sicher werden die Bäume in den kommenden zwei Jahren noch etwas wachsen. Mal sehen, was daraus wird.

Alle größeren Baumaßnahmen in unserer Stadt werden archäologisch begleitet. Der Rote Berg, auf dem sich der Thüringer Zoopark befindet, ist schon seit langem als Fundstelle für fast alle urgeschichtlichen Epochen belegt. Man konnte also schon im Vorfeld damit rechnen, dass auch die Erdarbeiten für die neue Anlage einiges zu Tage fördern.

Auf drei Teilflächen von insgesamt 5.000 m² wurden dann auch von April und Anfang Juli 2012 Siedlungsbefunde, wie Netzsenker, durchbohrte Süßwassermuscheln, Webgewichte und Reibsteine sowie sehr viel Keramik gefunden. Und die meisten Funde gab es dabei auf dem Gelände des zukünftigen Elefantenhauses.

So waren also bei Baubeginn nicht Bagger sondern die Mitarbeiter des Thüringisches Landesamtes für Archäologische Denkmalpflege mit Schäufelchen am Werk. Vielleicht werden einzelne Fundstücke später im Elefantenhaus ausgestellt.

Die u. a. für die Stadt Erfurt zuständige Referentin des Thüringischen Landesamtes für Archäologische Denkmalpflege, Frau Dr. Czech, die mir freundlicherweise auch die hier verwendeten Informationen zur Verfügung gestellt hat, schrieb im Stadtarchäologischen Bericht über das Jahr 2012: "Die Untersuchungsfläche liegt ausgesprochen siedlungsgünstig auf einer nach Süden ausgerichteten Terrasse." Also entsteht die neue Elefantenanlage wohl in bester Lage, wie man so schön sagt.

Anfang August 2012 wurde der Kran aufgestellt und die Arbeiten am Haus gingen weiter voran.

Im November 2012 wurde dann der Vertrag zum Elefantentausch zwischen dem Zoo Sigean und dem Thüringer Zoopark unterzeichnet und der Transfer für das Frühjahr 2013 angekündigt.

Anfang März meldete die Thüringer Allgemeine aber die Verschiebung des Termins auf die zweite Märzhälfte. Wegen des langen Winters konnte dieser aber dann auch nicht eingehalten werden.

Der Umzug von Csami und Seronga wurde nun für den 12. Juni 2013 geplant. Eine Woche später sollen die beiden Schwestern Akili und Chupa in Erfurt eintreffen. Mein erster Gedanke zu dem neuen Termin war: Hoffentlich ist dann nicht schon Hochsommer und der Termin muss wegen großer Hitze erneut verschoben werden?

Der Bau ging zügig weiter. Im April 2013 erhebt sich das Elefantenhaus schon weit aus der Baugrube.

Am 06.06.2013 teilte der Thüringer Zoopark mit, das sich der Elefantentausch noch weiter verzögert, da Akili erkrankt sei. Sie befände sich zwar schon auf dem Weg der Besserung, man möchte ihr aber derzeit die Strapazen des Transports noch nicht zumuten.

Auf der Baustelle kann man in Juni 2013 schon die Konturen der zukünftigen Bulleninnenanlage erkennen.

Die doch relativ lang andauernde Untersuchung der archäologischen Funde auf dem Gelände sowie der harte und für Erfurter Verhältnisse sehr lang anhaltende Winter 2012/13 führten zur Verschiebung des Eröffnungstermins. Nun sollen die Elefanten Mitte Juni 2014 ins neue Gehege einziehen. Wie in Köln haben sie dann die Möglichkeit, sich dort erst einmal einzugewöhnen. Erst dann wird die Eröffnung sein.

Wegen der sommerlichen Temperaturen, die Anfang Juli 2012 herrschten, wird für den Elefantentransfer zwischen dem Zoo Sigean und dem Thüringer Zoopark nun ein Termin im Oktober ins Auge gefasst. 

Eine schlechte Nachricht ist der Tod des Elefantenbullen Pambo im Cabarceno Zoo in Spanien. Sein Tod hat zur Folge, dass der Jungbulle Coco nun wahrscheinlich nicht nach Erfurt kommen wird. Welcher Zuchtbulle stattdessen in der Dornbuschsavanne einziehen wird, werden die Verantwortlichen des EEP im September in Edinburgh beraten.

Im August 2013 schließt sich langsam das Dach und auch die beiden Badebecken links von dem Erdhaufen nehmen Gestalt an.

Dort wo sich im Oktober 2013 die Dachbalken wölben, wird zukünftig die Innenanlage für die Elefantenfamilie sein.


Am 10.10.2013 begann nun endlich auch der schon lange angekündigte Elefantentausch zwischen dem Thüringer Zoopark und dem Zoo Siguan. Das Verladen der beiden Erfurter Elefantenkühe verlief aus meiner Sicht reibungslos, auch wenn dabei einige unerwartete Probleme auftraten. Das führte aber nur zu einer Verschiebung der Abfahrt um gute 3 Stunden. Die Kosten von 20.000 Euro, tragen die beiden Zoos gemeinsam.

Für wenige Tage lebte nun Safari allein im Erfurter Elefantenhaus. Während meiner Anwesenheit musste sie sich zumindest immer im Haus aufhalten. Von den fast ständig anwesenden Pflegern wurde ihr die Zeit mit Futtergaben verkürzt. Eine Beobachtung ihres Verhaltens war deshalb nicht möglich.

Am 16.10.2013 trafen die beiden jungen Elefantenkühe Akila (im Bild links) und Chupa (Bildmitte) in Erfurt ein. Zuerst wurde der Container mit Chupa vor die Tür des Elefantenhauses gestellt. Sie verließ den Container auch sofort. So zumindest war es in den Tageszeitungen zu lesen. Nun sollte Akila aussteigen. Sie wollte ihren Platz im Container aber nicht verlassen. Man gab ihr Zeit den Schritt in das für sie fremde Haus allein zu tun. Nach 30 Minuten "wurde Chupa als Argumentationshilfe zu ihr zurückgeschickt" (Thüringer Allgemeine). Sie holte aber nicht Akila aus dem Container, sondern stellte sich zu ihr. Erst nach Stunden siegte bei Akila wahrscheinlich aber doch die Neugier und sie verließ den Container. Der Elefantentausch war abgeschlossen. Sicher dachte jetzt nicht nur ich, dass nun nur noch die neue Anlage termingemäß fertig gestellt werden muss und die Zucht dann beginnen kann.

Welcher Bulle nach Erfurt kommen wird, ist immer noch nicht entschieden. Im Gespräch sind nun der neunjährige Bulle Kibo, geboren in Wuppertal und derzeit in Wien lebend, und alternativ der Jungbulle Coco aus Cabarceno oder aus Howletts Wild Animal Park.

Ende Oktober schreckte dann die Meldung, dass Dr. Kölpin ab 01.01.2014 die Leitung der Wilhelma in Stuttgart übernehmen wird, nicht nur mich sondern auch unsere Stadtväter auf.  Nun hängt die Zukunft eines Zoos ja nicht nur von einer Peron ab. Dr. Kölpin hat aber, wie schon die Interimsleitung vor ihm, von Anfang an auf das Leben der Elefanten im Familienverband gesetzt. Wie schon vor seinem Amtsantritt ist nun also wieder die Frage offen, ob der Nachfolger die derzeitigen Managementpläne weiterführt oder die Anlage mit fremden Elefanten füllt und damit die Basis für Auseinandersetzungen zwischen den Tieren legt. Im Zoo Köln oder im Dierenpark Emmen hat es sie ja bereits gegeben. Teilweise endeten sie dort sogar tödlich.

Inzwischen wurde der Kran im Haus demontiert. Nun erst kann das Dach geschlossen werden.

Das Richtfest fand am 04.11.2013 statt.

Meine Bedenken zum Zusammenlebens der beiden neuen Elefanten mit Safari sind dann leider auch wahr geworden, wenn auch nicht so, wie ich es befürchtet hatte. Ich sah fälschlicherweise Safari sich als Außenseiter ängstlich in angemessener Entfernung zu den anderen Elefanten halten. Es traf aber dann Akila, die wahrscheinlich Angst vor Safari hatte. Das Haus oder die Außenanlage betrat sie nur Rückwärts, was für sich betrachtet ja nur eine Geste der Unterwerfung ist. Es war aber eben nicht alles. Während Safari und Chupa am 23.11.2013 sofort nach der Öffnung der Außentür regelrecht in die Außenanlage rannten, wollte Akila nicht freiwillig das Haus verlassen. Als das Schließen und wieder Öffnen der Tür nicht halfen, stieg ein Pfleger in den Graben.

Schon vorher war mir ein Draht an der Rückwand der Box und ein weiterer zwischen den beiden Pfeilern zur Besucherseite aufgefallen. Ein weiterer war bewegliche zwischen den beiden anderen angebracht. Indem nun ein Pfleger diesen durch die Box zog, trieb er Akila damit nach draußen. Die Tatsache, dass eine solche Konstruktion überlegt und angebracht hatte, sagte mir, dass sich dieses Ritual wohl mehrmals täglich wiederholte.

Ein Elefant, der Futter verschmäht, denn draußen wartete das Futter,  ist krank oder hat Angst. Der ständige Stress, dem sie ausgesetzt war, zeigte sich u.a. auch in häufiges Weben.

Dr. Kölpin hatte mir zwar am 03.10.2013 in Aussicht gestellt, dass Safari, wenn es Probleme geben sollte, auch noch nach Frankreich gebracht werden könnte. Das Verhalten von Akila sah wohl niemand als Problem an.

Am Abend des 23.11.2013 standen die beiden Schwestern einzeln in Boxen. Da das immer gleichbedeutend mit verstärkter nächtlicher Langeweile ist und Akila sowieso auch tagsüber schon webte, ging meinerseits sofort eine Anfrage nach dem Grund dafür an den Thüringer Zoopark. Die Antwort lautete: "die nächtliche Trennung erfolgte (weil) Akili sehr schlecht gefressen hat und wir die Gefahr gesehen haben, dass Chupa ihrer Schwester zu viel Futter weg frisst. Die beiden waren aus diesem Grund auch in Sigean nachts einzeln aufgestallt. Da inzwischen Akili aber deutlich besser frisst, haben wir die drei Elefanten derzeit nachts alle zusammen."

Das sie schlecht fraß, war mir an diesem Tag schon selber aufgefallen. Warum man sie deshalb aber von ihrer Schwester getrennt hat, verstehe ich auch heute noch nicht. Sie hat an diesem Abend während meiner Anwesenheit auch so gut wie nichts gefressen. Auch war mir schon vorher ihr im Vergleich zu Chupa sehr schlanker Körperbau aufgefallen. Ich kenne aber einige Elefanten, deren Wirbelsäule sehr gut zu sehen ist. Und bei dem Rundschlag mit dem Chupa ihr Futter verschlingt, war es für mich nicht verwunderlich, dass sie breiter ist. Und man nimmt ja auch nicht immer das schlimmste an. Man hätte es aber in diesem Fall tun sollen, denn wenige Tage später war sie tot.

Die Pfleger fanden Akila am 13.12.2013 morgens in einer Box liegend vor. Trotz intensiver Bemühungen durch Zoo, Feuerwehr und ADAC brachte man sie nach 10 Stunden nicht wieder auf die Beine und entscheid sich schweren Herzens sie einzuschläfern. Ich glaube durchaus, dass sich jeder Anwesende intensiv bemüht hat. Trotzdem muss ich dem Verantwortlichen des Zoos einen Vorwurf machen. Jeder Elefanteninteressierte, der das Treiben in Zoo oder Circus verfolgt, kennt die Tierärztin Angelika Wimmer (früher Angelika Hinke), die schon eine Vielzahl von Zoo- und besonders Circuselefanten behandelte. Außerdem ist sie in Erfurt tätig. Sie hinzuzuziehen wäre schnell möglich gewesen. Sie selber sagte der Thüringer Allgemeine: "Ich habe 160 Elefanten behandelt, mindestens 30 Tiere wieder aufgerichtet. Vielleicht hätte ich etwas ausrichten können." Sie wurde nicht hinzugezogen und damit hat der Thüringer Zoopark eine Chance vertan, Akila wieder auf die Füße zu helfen. Ob sie dann überlebt hätte, kann aber niemand sagen.

Der Zoodirektor sprach in diesem Zusammenhang von einem herben Rückschlag für die Elefantenzucht in Europa. Nicht nur ich wunderte mich über diese Einschätzung nach dem Tod einer Elefantenkuh. Aber wir wussten ja auch noch nicht alles, was Dr. Kölpin schon wusste. Auch in Sigean war eine Elefantenkuh gestorben. Schon am 21.11.2013 hatte man Seronga tot in Stall gefunden.

Die Todesursache ist bisher bei beiden Tieren noch nicht bekannt, wird aber an der Veterinärmedizinischen Hochschule Hannover (Akila) bzw. in Paris (Seronga) untersucht.

In den Tageszeitungen flammte nun die Diskussion auf, wie verloren die beiden verbleibenden Tiere in der neuen Anlage sein werden und dass der Besucher dann wenig Elefanten zu sehen bekommen wird. Für mich ist der Unterschied zwischen zwei oder drei Kühen in einer 1,5 ha großen Anlage nur minimal. Aber offensichtlich hat so mancher Zeitgenosse bisher noch nicht darüber nachgedacht, dass mehr Platz für Elefanten auch Folgen für den Besucher hat. In einer großen und strukturierten Anlage kann man nicht von jeder Stelle aus zu jeder Zeit Elefanten sehen. Das geht eben nur auf einem kleinen Plateau, wie es die Elefanten jetzt haben. Dieses "Opfer", nicht immer sofort Elefanten zu sehen, muss ein Besucher heutzutage für eine artgerechte Tierhaltung schon aufbringen. Hoffentlich sieht das die zukünftige Zooleitung auch so.

Das Dach des Elefantenhauses ist inzwischen geschlossen und es wird bis zum Frühjahr wenig sichtbare Veränderungen geben. Über den Winter geht es ausschließlich im Haus weiter. Im Frühjahr wird dann in der Außenanlage angelegt.

Am 11.02.2014 wurden die Ergebnisse der Obduktion von Akila (Akili) und Seronga bekanntgegeben.

Bei Akila wurden fortschreitende degenerative Veränderungen in mehreren Gehirnbereichen (teils mit ausgebildetem funktionslosem Ersatzgewebe) und eine abnormale Erweiterung von Gehirnwasserkanäle festgestellt.

Seronga ist an einer durch Encephalomyocarditisviren (auch Enzephalomyokarditisviren oder EMC-Viren) hervorgerufenen Herzmuskelentzündung gestorben.

Weiteres hierzu unter Aktuelles 2014 - Todesursache von Akila und Seronga (2014/02).

Viele Fakten, die hier veröffentlicht wurde, bekam ich nicht nur aus den Medien, sondern auf Anfrage direkt von Dr. Kölpin. Nun hat er den Thüringer Zoopark zum 31.12.2013 verlassen und die Leitung der Wilhelma in Stuttgart übernommen.

Seit 01.01.2014 ist die Beigeordnete für Wirtschaft und Umwelt der Stadt Erfurt Kathrin Hoyer (Bündnis 90/Die Grünen) als amtierende 1. Werkleiterin des Thüringer Zooparks tätig. Deshalb habe ich mich nun mit meinen Fragen an sie gewandt. Die Antwort erinnerte mich dann an dass, was ich in den vergangenen Jahren ganz vergessen hatte. Personen, die im Zoo nach Elefanten fragen, werden in dem meisten Fällen misstrauisch geäugt und erhalten nur selten eine ehrliche Antwort.

Zuerst hörte ich, dass sie sich damit nicht auskenne und deshalb erst die Fachleute fragen müsse. Ich glaube kaum, dass sich Politiker mit allem, was an sie herangetragen wird, auskennen. Und Frau Hoyer hatte beim Neujahrsempfang der Zooparkfreunde gerade zuvor jemandem gesagt, dass sie Themen eigentlich nur kritisch hinterfragen könne. Nichts anderes würde ich auch hier von ihr erwarten.
Oder sollte das etwa heißen, dass ich nichts davon verstehe und mich deshalb hier raushalten soll? Ich tue nichts anderes, als die Haltung von Elefanten kritisch zu hinterfragen und das werde ich auch weiter tun.

Spätestens mit dem Einzug der Elefanten in die neue Anlage geht es dann hier weiter. Weiteres zum Thema neue Werkleitung auch unter Über Aishu.

Am 15. Mai 2014 erschien wieder einmal ein Artikel in Sachen Zoo und Neubau der Elefantenanlage in der Thüringer Allgemeinen. Dort ging es unter anderem darum, dass das Elefantenhaus vor dem Winter eine Heizung benötige und man deshalb für Erdarbeiten zum Anschuss derselben eine Zeit lang einige Wege sperren müsse. Was soll man dazu sagen? Soll ich jetzt mein Abonnement für diese Zeitung kündigen? Oder soll ich aus dem Verein der Zooparkfreunde austreten? Hält  hier irgendwer die Menschen für blöd? Aber wer, der zuständige Redakteur der Thüringer Allgemeinen oder der Mitarbeiter des Thüringer Zooparkes, der dies der Presse mitteilte? Wer bitte zweifelt denn daran, dass ein Elefantenhaus in Deutschland im Winter eine Heizung benötigt? Hoffentlich verlegt man die Rohre für die Gasleitung aber noch vor der Eröffnung der neuen Anlage. Ansonsten stellt sich mir die Frage, warum man das denn nicht schon getan hat, als das Gelände sowieso weiträumig abgesperrt war?

Auf die Frage, wann denn nun der Eröffnungstermin ist, gab es immer noch keine präzise Antwort! In Frage kommt zwar nicht mehr der Juni, aber eventuell der Juli oder der August oder oder oder?  Aus Insiderkreisen hörte ich dann etwas von einem Termin im Herbst. Warum muss ich jetzt an Berlin denken? Auf dem Aufsteller an der Baustelle steht inzwischen statt "Sommer 2014" nur noch "2014". Für mich wäre eine Terminverschiebung überhaupt kein Problem. Wenn der Bau sich, aus welchen Gründen auch immer, verzögert, muss der Termin verschoben werden. Was aber für mich ein Problem ist, ist die Hinhaltetaktik der Verantwortlichen im Thüringer Zoopark oder in der Stadtverwaltung. Man tut so, als ob dieser Neubau samt Eröffnungstermin die Bevölkerung nicht interessiert und sie auch nichts angeht. Das ist zwar auf dem Roten Berg nichts Neues. Dort erfuhr man als interessierter Zoobesucher die Eröffnungstermine auch früher erst kurzfristig aus der Presse und eventuell auch erst aus der Berichterstattung darüber, also hinterher. Das habe ich schon in der Vergangenheit bemängelt, mir dann aber gesagt: Du musst ja nicht bei der Eröffnung jeder Anlage dabei sein. Heute hat das aber eine ganz andere Dimension. Und ich meine damit nicht, dass es in diesem Fall um eine Anlage für meine Lieblingstiere geht.

In Erfurt wird in diesem Jahr eine der größten Elefantenanlage Europas eröffnet, genau wie im Jahr 2004 im Kölner Zoo. Dort wurde in der Festansprache den Medien mit den Worten „jetzt weiß es jeder, Köln kriegt Europas größten Elefantenpark“ besonders gedankt. Sicher war das mit dem „jeder“ ein bisschen übertrieben. Aber ich finde, man hatte damals in Köln allen Grund, stolz zu sein und es auch publik zu machen. Auf alle Fälle standen die Besucher in mehreren Reihen dicht gedrängt um die Anlage. Ich hoffe meine Videoaufnahmen von der Eröffnung vermitteln einen kleinen Eindruck davon.

Die in Erfurt entstehende Anlage hat eine ähnliche Größe, wie die im Kölner Zoo.

Schon in der Pressekonferenz vor Vorstellung des Projektes im August 2011 galt das Interesse einer Lokalreporterin besonders den Eintrittspreisen. Dass sie sich zeitgleich mit der Eröffnung der Anlage erhöhen,  spielte auch in dem aktuellen Artikel wieder eine Rolle. Ist das nicht ein Gesetz der Markwirtschaft, dass besser Sachen auch höhere Preise haben? Spitzenprodukte zu Discountpreisen gibt es nicht. Bei niedrigen Eintrittspreisen kann man eben keine Kredite zurückzahlen und ohne Kredit hätte es keine neue Anlage dieser Dimension gegeben. Hier muss sich jeder entscheiden, was ihm wichtig ist.
Es gab nur zwei Alternativen: Entweder eine neue Elefantenanlage oder die Elefantenhaltung aufgeben. Die Entscheidung fiel für die neue Anlage und damit auch für die Erhöhung der Eintrittspreise. Das jetzt vor der Eröffnung ins Zentrum zu rücken ist mehr als kontraproduktiv.

Wichtig war in dem Artikel auch die Frage, ob denn Erfurt nun einen neuen Zoodirektor oder eine Zoodirektorin bekommt. Wie sie/er denn das Projekt "Dornbuschsavanne" nun weiterführen wird, war nicht so interessant.

Bereits in der folgenden Woche kam dann die Entscheidung des Stadtrates: Dr. Sabine Merz wird neue Zoodirektorin. Der Presse stellte sie sich als Fan von Elefanten, Nashörnern und Giraffen aber ebenso von Insekten vor. Zum Fototermin trug sie eine Kette mit Elefantenanhänger. Aus Insiderkreisen erfuhr ich dann, dass sie vor den Gefahren zusammengewürfelter Elefantengruppen gewarnt haben soll, als man sie nach ihrer Haltung zum Auffüllen der Anlage mit weiteren Elefanten fragte. Diese Information lässt meine Hoffnung auf eine elefantengerechte Haltung in der neuen Anlage wieder wachsen.

In der Außenanlage hat sich inzwischen einiges verändert. Erstmals habe ich diese langgestreckte Form einer Elefantenanlage in Wien gesehen und war nicht begeistert. Als Besucher muss man dort weit laufen. Später musste ich feststellen, dass es für die Tiere aber optimal ist. Werden die Futterstellen richtig verteilt und abwechselnd gefüllt, haben die Tiere täglich viel Bewegung. Elefanten merken sich zwar, wo sie schon einmal Futter gefunden haben, besuchen diese Stellen aber auch mehrmals am Tag. Und das tun sie auch, wenn dort beim vorherigen Besuch nichts zu finden war.

Die Intervalle, in denen die Presse über den Neubau berichtet, werden nun merklich kürzer. Auch am 03.06.2014 gab es dann wieder eine Information, dass der Eröffnungstermin auch weiterhin offen ist. Berichtet wurde über die Zusammenarbeit der Bauverantwortlichen mit dem Behindertenbeauftragten der Stadtverwaltung Erfurt. Die in meinen Augen grundlegenden baulichen Notwendigkeiten, um Menschen mit Behinderungen den Zugang zu erleichtern, wurden laut dieses Artikels beachtet. Ich hoffe, dass die weiteren Anregungen (Bänke mit Armlehnen oder Geländer an abschüssigen Stellen) auch umgesetzt werden.

Ziemlich verwirrt, hat mich die nachfolgende Formulierung: "Um die Boxen der Elefanten befindet sich Glas, so können sie von Besuchern ebenerdig gut beobachtet werden." Vermutlich ist hier ein Durchbruch in Türgröße gemeint, durch den man aus dem Besucherbereich im Elefantenhaus  einen Blick in die größere der drei Boxen für die Elefantenbullen werfen kann. Das Holzgerüst, im Bild rechts unten, ist die Oberkante des Durchbruchs, der sich unmittelbar neben dem Eingang zum Elefantenhaus befindet. Dieses Fenster finde ich zwar erwähnenswert, weil die meisten Zoos den Bullen im Haus hinter Mauern verstecken. Wenn ich aber solche Übertreibungen lese, dann frage ich mich, ob der Journalist denn einmal vor Ort war und was er dort gesehen hat? Nachdenken ist hier nicht nur erlaubt, sondern aus meiner Sicht sogar gefordert. Was bitte soll den das Panzerglas, das Elefanten standhält, in der Menge kosten? Das würde die Baukosten aber weit über 8 Mio. Euro treiben. Außerdem werden sich die Boxen für die Kühe an der Rückwand des Hauses befinden. Da nützt mir eine Glaswand wenig. Ich lasse mich aber überraschen. Vielleicht wurden die Pläne ja total geändert?

Im alten Elefantenhaus wurde inzwischen ein Tor abgebaut. Ob man es wohl in neuen Haus verwenden will? Ich wäre dafür.

Altes wieder zu verwenden finde ich gut. Es muss nicht immer alles neu hergestellt werden.

Aber vielleicht war auch nur eine Reparatur nötig.


Im Juli 2014 ging die Diskussion um Erhöhung der Eintrittspreise in den Thüringer Zoopark weiter. Geplant war eine Erhöhung des Preises für eine Tagesarte für Erwachsene von 7 auf 11 Euro und ermäßigt (also auch für Kinder) von 3,50 auf 7 Euro.
Die Verwaltungsvorlage dazu wurde dem Stadtrat wohl ziemlich kurzfristig für die Sitzung am 16.07.2014 vorgelegt. Nicht nur in der Presse, sondern auch im Stadtrat selber, entfachte dies eine heiße Diskussion. Auf alle Fälle wurde die Vorlage vom Oberbürgermeister dann kurzfristig wieder zurückgezogen. Die Preisgestaltung wird nun im September in den Stadtratsausschüssen erneut diskutiert. So zumindest vermeldete es die Thüringer Allgemeine.

Nach wie vor spreche ich mich nicht gegen die Preiserhöhung aus, aber warum soll gerade Kindern und damit den Familien mit Kindern hier eine Steigerung von 50 % aufgeladen werden?

Als Begründung für die Preiserhöhung muss weiterhin der Neubau der Elefantenanlage herhalten. Und weiterhin ist die Diskussion mit öffentlicher Kritik am Bau der Elefantenanlage verbunden. Mit dabei war auch diesmal der gegenwärtige Vorsitzende des Vereins der Zooparkfreunde, dessen Aufgabe die Förderung des Thüringer Zooparks sein sollte. In der Vergangenheit habe ich vom Pressesprecher des Vereins immer wieder gehört, dass sich der Verein nicht in der Lage sieht, tiergärtnerische Entscheidungen zu bewerten. Aus heutiger Sicht kann ich das nur eine gute Entscheidung nennen. Im Jahr 2014 gilt das aber wohl nicht mehr, zumindest nicht für den Vereinsvorsitzenden.

Laut Artikel in der Thüringer Allgemeinen spricht er von einer Fehlentwicklung des Zoos und kritisiert, dass hier 8 Millionen Euro für eine Elefantenanlage ausgegeben werden, während der Wegebau auf der Strecke bleibt.

Hier werden Äpfel mit Birnen verglichen. Sicher benötigt man im Zoo intakte Wege. Aber ich kann nicht an der Tieranlage auf Kosten eines artgerechten Lebens der Tiere Mittel einsparen, um damit dann Wege zu bauen. Dann hätte die Stadt auf diese anspruchsvolle Tierart generell verzichten müssen. Das wollte man in Stadtrat aber nicht.

Außerdem habe sich der Förderverein für eine Elefantenanlage für nur 3,5 Millionen Euro eingesetzt.

Ich gehöre zum Förderverein und mir ist davon nichts bekannt. Sollte damit die für 2009 geplante Erweiterung der alten Anlage gemeint sein, ist das Schnee von vorgestern. Diese Erweiterung wurde ja bereits vom Interimsdirektor, der vor Dr. Kölpin tätig war, verworfen.

Eine Anlage zum halben Preis, wie auch immer sie aussieht, bietet dann aber wahrscheinlich auch nur Platz für die Hälfte der Elefanten, also für drei erwachsene Elefantenkühe und ihre Kälber.
In einem Zoo, der 1988 mit der Zucht begann, leben 2014 zwei erwachsene Kühe mit fünf Jungtieren (einem weiblichen und vier männlichen), wobei zwei davon Geschwister (darunter eine siebenjährige Kuh) der erwachsenen Kühe sind. Drei Bullen (einer 20 bzw. zwei neun Jahre alt) aus dieser Familie wurden inzwischen schon in andere Zoos abgegeben. Die Mutter Htoo Kin Aye ist leider im Jahr 2012 verstorben. Nun besagt eine Theorie, dass bei ausreichendem Platz mehr weiblich Jungtiere geboren werden. Wären alle Kälber der Elefantenkuh Htoo Kin Aye und auch deren Kälber weiblich gewesen, würden dort inzwischen mehr als zehn Elefanten leben, von denen drei bereits erwachsen und zwei Neunjährige kurz davor wären. Damit wäre die vom Vereinsvorsitzenden vorgeschlagene Anlage schon an ihre Grenzen geraten und die Familie müsste geteilt werden.

So weit war ein Zoo, der bereits 1980 mit der Zucht begann, schon vor Jahren. Die Gruppe musste wegen der zu kleinen Anlage geteilt werden. Zwei Töchter mit ihren Kälbern wurden im Jahr 2006 an den Zoo Dublin abgegeben. Die Mutter Irma blieb mit einer Tochter zurück. Man rechnete wahrscheinlich mit weiteren Nachzuchten der Mutter. Im Jahr 2007 traten jedoch bei der Geburt ihres nächsten Kalbes Probleme auf. Das Kalb wurde tot geboren und die Irma wird nun keine weiteren Kälber mehr gekommen. Im Jahr 2010 brachte die Tochter ein weibliches Kalb zur Welt. Heute (zwei erwachsene Kühe mit einem Kalb) ist man dort in Sachen Familie fast wieder auf dem Stand vom Jahr 1984 (eine erwachsene Kuh mit einem Kalb). So kann keine Familie wachsen. Eine Oma-Mutter-Kind-Familie ist bei Elefanten nicht üblich und somit auch nicht verhaltensgerecht. In der Zoogruppe muss es in jeder Altersgruppe (Neugeborene, Kinder, Jugendliche und Erwachsene) immer mehrere Tiere geben. Besonders die jugendlichen Bullen brauchen Spielkameraden im eigenen Alter. Sind sie nicht da, raufen die jugendlichen Bullen entweder mit den Neugeborenen oder versuchen es bei den erwachsenen Kühen. Sollte die Kühe trächtig sein, kann das böse Folgen haben. Diese Erfahrungen aus anderen Zoos lassen vermuten, dass ein Haus für sechs, besser noch acht, erwachsene Elefantenkühe eine gute Entscheidung war.

Als eine weitere Möglichkeit schlägt der Vereinsvorsitzende dann den Bau der neuen Anlage in Etappen vor. Sicher benötigt man für zwei Kühe keine Außenanlage dieser Größe. Auch, wenn Akila noch leben würde, benötigt man sie in dieser Dimension nicht sofort. Man hätte also die Außenanlage durchaus in einigen Jahren in einem zweiten Bauabschnitt erweitern können. Aber wie das mit dem Wörtchen hätte so ist: Die Zeit kann man nicht zurückdrehen. Also was soll das heute? Und ob man damit wirklich Geld gespart oder noch zusätzliches ausgegeben hätte, müsste man erst einmal genau nachrechnen. Man hätte ja dann in der Mitte der nun entstehenden Anlage einen Besucherweg anlegen müssen, der in einigen Jahren wieder entfernt wird. Ob bei diesem Vorschlag schon genau durchdacht worden ist, wie man dann im zweiten Bauabschnitt die Besucher an der Anlage vorbeiführt und wie man die Arbeiter vor den Elefanten schützt, wage ich zu bezweifeln. Oder sollte das Gelände dann noch einmal über längere Zeit für Besucher gesperrt werden?

Und total falsch und vor allen Dingen irreführend war die Aussage der Vereinsvorsitzenden, dass die vollständige Besetzung der neuen Anlage frühestens in sechs Jahren erreicht wird. Seit 2010 wird in unserem Zoo an diesem Projekt gearbeitet. Dann erwarte ich vom Vorsitzenden des Fördervereins, besonders wenn er sich öffentlich dazu äußert, dass er auch ein paar Eckdaten zum Elefanten kennt. Das ist aber offensichtlich nicht der Fall. Deshalb hier eine kleine Rechnung mit nachfolgenden Ausgangsgrößen, die dem Vereinsvorsitzenden wohl nicht bekannt sind:

Die Trächtigkeit bei Elefanten dauert ca. 22 Monate (gerundeter Wert für nachfolgende Rechnung: 2 Jahre).
 
 
Eine Elefantenkuh könnte nach zwei Jahren und einigen Monaten schon wieder ein Kalb bekommen. Zumindest ist das in einigen Zoos in der Vergangenheit so gewesen. Es kann aber auch mal wesentlich länger dauern (gerundeter Wert für nachfolgende Rechnung: 4 Jahre).
Als erwachsen werden Elefanten mit einem Alter von 12 bis 15 Jahren betrachtet (gerundeter Wert für nachfolgende Rechnung: 10 Jahre).

Im Jahr 2020 würden dann in der Anlage wahrscheinlich noch Safri und Chupa und maximal eine vierjähriges und ein neugeborenes Kalb leben, also insgesamt vier und nicht 16 Elefanten.

Aus der nebenstehende Abbildung kann man für die Jahre bis 2042 die mögliche Anzahl der Elefanten entnehmen, wobei Kx für Kalb x steht.
Aussicht auf sechs erwachsene Kühe gäbe es damit erst im Jahr 2038. Außerdem könnten dann noch vier jugendliche Kälber, zwei Kinder und zwei Babys in der Anlage leben.
Ob Safari dann noch lebt ist nicht sicher. Hätte die Zucht, wie geplant mit den beiden Schwestern begonnen werden können, wäre die Anlage vielleicht schon im Jahr 2030 voll besetzt gewesen. Neben den sechs erwachsenen Kühen könnte es dann sechs jugendliche Elefantenkälber zwischen vier und acht Jahren und zwei zweijährige Kinder geben.

Hier sei aber die Frage gestattet, ob für eine erwachsene Elefantenkuh der gleiche Platzbedarf wie ein neugeborenes Kalb gerechnet wird? Aber vielleicht gibt es ja noch Gelegenheit, diese Frage zu klären.

Am 18.07.2014 informierte die Stadtverwaltung die Presse offiziell über die Verzögerung der Eröffnung der neuen Elefantenanlage. Ein Termin wurde zwar immer noch nicht genannt. Überraschender Weise kam in diesem Zusammenhang die Ankündigung, dass die Anlage am 06.09.2014 durch die Besucher besichtigt werden kann. Das hatte Dr. Kölpin im Oktober 2013 wegen des Termindruckes und der Gefahren auf einer Baustelle kategorisch abgelehnt. Die Verschiebung des Termins hat nun wahrscheinlich die Möglichkeit dafür geschaffen.
Inzwischen fand auch eine erneute Baustellenführung für die Mitglieder des Fördervereins statt. Leider aber an einem Mittwoch, den eben der berufstätige Teil der Mitglieder nicht immer wahrnehmen kann. Zu mindestens ich konnte es aus dienstlichen Gründen nicht.

Der Elefantenbulle wird erst im Herbst 2014 einziehen. Er wird entweder aus dem Tiergarten Schönbrunn (Wien) oder aus Spanien (vermutlich Cabarceno) kommen. Ich vermute, dass der achtjährige Bulle Kibo aus Wien nach Erfurt kommen wird. Der Umzug von Safari und Chupa wird wahrscheinlich auch erst im Herbst erfolgen, denn ansonsten müsste das Transportunternehmen ja zweimal nach Erfurt kommen.

 

Im Juli 2014 wurde an der Umzäunung der Außenanlage gearbeitet und im Gelände wurden Natursteine gesetzt, die teilweise auch als Abtrennungen zwischen den einzelnen Gehegen dienen.

Die im Dezember 2011 gepflanzten Bäumchen scheinen zwar zu wachsen, wie sie aber mit den Elefanten in der Anlage weiter überleben werden, wird die Zukunft zeigen. Ich kann es mir nicht vorstellen. Und warum wurden damals eigentlich so kleine Bäumchen gepflanzt? In dem Wohngebiet, in dem ich lebe, hat man im Jahr 2012 auch einige Bäume gepflanzt. Die spenden Menschen heute durchaus schon Schatten. Das waren aber auch Bäume deren Wurzelballen bestimmt einen Meter Durchmesser hatten.

Am 31. Juli 2014 stellt mir die Thüringer Allgemeine dann die Frage nach dem Unterschied zwischen Elefanten und Straßen. Die Antwort gab ein Leserbrief: "Elefanten können schadlos über kaputte Straßen laufen".

Ich stelle mir nun die Frage, ob es denn aus der Stadt Erfurt keine Leserbriefe für die Elefantenanlage gab. Oder habe ich sie übersehen? Mein Eindruck ist, dass besonders die Thüringer Allgemeine lieber die Stimmen gegen den Bau veröffentlicht. Will man damit etwa Stimmung gegen den Bau machen?

Der für die Besichtigung in Aussicht gestellte Termin wurde am 29.08.2014 im Amtsblatt der Landeshauptstadt Erfurt offiziell bekanntgegeben. Wer Lust hat, kann am 06.09.2014 in der Zeit von 9.00 bis 18.00 Uhr die neue Elefantenanlage erkunden.

Im Amtsblatt steht weiterhin: "Nach der Hausbesichtigung werden Safari (43) und Chupa (10) vom alten Elefantenhaus in die Anlage umziehen, die daraufhin nochmals schließen muss. Kurz darauf, entweder diesen Herbst, spätestens aber im kommenden Frühjahr, soll auch ein Elefantenbulle einziehen."
Aus diesem Satz kann ich nicht entnehmen, wie lange das Haus denn geschlossen sein soll. Ich werde aber am 06.09.2014 bestimmt danach fragen. Ansonsten möchte ich dazu nichts weiter sagen, denn der Satz spricht für sich.


Am 05.09.2014 wurde die Anlage im Beisein der Repräsentanten der Stadt Erfurt, Direktoren verschiedener Zoos und anderen Gästen eröffnet. Wer zufällig im Zoo war oder auch den Termin aus Insiderkreisen kannte, konnte natürlich auch zusehen.  In den Medien wurde der genaue Termin im Vorfeld jedoch nicht bekannt gegeben. Zumindest habe ich ihn nicht erfahren.

Sowohl in den Medien als auch durch Plakate, auch wenn diese nur im Thüringer Zoopark hingen, wurde jedoch zur Besichtigung des Hauses am 06.09.2014 in der Zeit von 9.00 bis 18.00 Uhr eingeladen. Diese Besichtigungsmöglichkeit wurde von vielen Besuchern genutzt.

Die Trommlergruppe Sila Laká verbreitete einen Hauch von Afrika. Einen Eindruck vom Besichtigungstag und dem, was hier in drei Jahren Bauzeit entstanden ist, kann hoffentlich dieses Video vermitteln. Das Beste wird aber sein, man sieht es sich selber an.

Geht der Besucher in Richtung Elefantenhaus, gegrüßt ihn als erstes die gebogene, teilweise mit Holz verkleidet Außenfassade. Julius Jasper Topf hat das Haus in der Thüringer Allgemeinen vom 05.09.2014 wie folgt beschrieben: "Ein hoher Saal ist der neue Laufstall im Inneren geworden: weiche Formen fast ohne einen einzigen rechten Winkel. Es scheint Tageslicht in die Halle mit rötlichem Sand auf dem Boden und viel grauem Stahlbeton an den Wänden."

Aber selbst der graue Stahlbeton wirkt durch die eingearbeiteten vertikalen Rillen nicht so kalt, wie es Beton im Allgemeinen eigentlich tut. Die gesamte Anlage vermittelt durch die runden Formen und die rauen Oberflächen einen warmen Eindruck. Ein Besucher wunderte sich am Besichtigungstag zwar über die rostig aussehenden Zaunpfosten, stellte dann aber fest, dass ein verchromter Pfosten das Bild der Anlage mehr stören würde.

Mit Videokameras (im Bild links oben der Blick die Innenanlage der Kühe) können die Elefanten u.a. aus dem Pflegergang beobachtet werden. Der Platz für die Elefanten wirkt, wären da nicht die Besucher als Vergleich, von oben gesehen ehr klein. In Innenanlage ist aber annähernd so groß wie die gesamte alte Elefantenanlage. Ein beträchtlicher Teil des Hauses wird jedoch für den Besucher- und den Sicherheitsbereich zwischen Besucher und Elefanten benötigt. Ansonsten wäre wahrscheinlich nur ein Graben als Trennung in Frage gekommen, der wiederum sehr gefährlich für die Elefanten werden kann.

 

Die Konstruktion in der Mitte des Bildes ist eine Nippeltränke, zumindest ist mir diese Bezeichnung am Besichtigungstag zu Ohren gekommen. Näheres dazu findet sich weiter unten in der Beschreibung der Außenanlage.

Die beiden Öffnungen rechts und links davon sind zwei Futterlöchern, hinter denen sich im Nebenraum je ein Futterkorb befindet, der Heu oder anderes Futter aufnehmen kann.

Weiterhin werden Futternetzte oder einfach nur Zweigbündel von der Decke herabhängen. Um sie zu erreichen, müssen sich die Elefanten erheblich strecken. Über die an der Decke befestigten Rollen kann die Höhe so eingestellt werden, dass die Tiere das Netz gerade erreichen. Das Heu durch die Maschen des Netzes zu ziehen, dauert erheblich länger, als es einfach mit dem Rüssel vom Boden aufzuheben.

 

Wie erwartet, kann man unmittelbar am Eingang zum Elefantenhaus durch eine Glasscheibe in die große Bullenbox schauen. Eine andere Glasscheibe, die Einblicke in die Boxen erlaubt, konnte ich nicht finden. Zwischen der Glasscheibe und der Gittertür befindet sich ein Vorhang aus stromführenden Drähten. Die Funktion dieser Drähte ist mir nicht ganz klar. Sollen sie den Bullen davon abhalten die Glasscheibe mit Dreck zu beschmieren? Oder sollen Sie die Glasscheibe vor dem Bullen schützen?

 

Der obere Weg um die Außenanlage ist als Wirtschaftsweg für Zoobesucher nicht zugänglich. Sie sollen die Riesen des Tierreichs nicht von oben betrachten. Ihr Weg führt unterhalb der Anlage entlang oder rechts über die Serpentinen. Wer aber die Tiere unbedingt von oben sehen möchte, kann dies von einem Aussichtspunkt auf dem Waldweg, der von den Yaks zu den Bisons führt.

Auf den Absperrbereich in der Kuhaußenanlage wurde, wahrscheinlich des Geldes wegen, verzichtet. Zumindest war die Möglichkeit der Unterteilung der Anlage so geplant und ein Elefantenpfleger bedauerte die fehlende Absperrmöglichkeit.

Die Gäste des Besichtigungstages konnten auch die beachtlichen Anstiege im Gelände testen. Aber Elefanten sind für solches Gelände von Natur aus besser ausgerüstet als Menschen.

 

Die Stallseile des Zauns um die Außenanlage werden wie ein Weidezaun unter Strom gesetzt. Damit sollen vor allem die Stoßzähne der Elefanten geschützt werden. Die Kerben, die sich Elefanten anderenorts in die Stoßzähne einritzen, können auf Dauer schmerzhaft sein und der Behandlung bedürfen.  Anstelle der Stahlseile könnten das Gelände auch durch Gitter, Flach- oder Steilgräben umfasst werden. Nachteile haben aber alle Varianten.

 

Zwei Baumgruppen wurden eingezäunt, um die darin befindlichen Bäume als Schattenspender zu erhalten. Im Vordergrund, die vor drei Jahren gepflanzten jungen Bäume und rechts dahinter ein Teil des alten Baumbestandes auf diesem Gelände.  Diese doch noch recht kleinen Bäume sollen schon von Anbeginn des Thüringer Zooparkes und länger hier stehen und sind demnach mehr als 50 Jahre alt. Damit ist die Aussicht auf große schattenspendende Bäume auf diesem Gelände wohl doch ehr gering. Es wäre deshalb zu überlegen, ob das Sonnensegel aus der alten Anlage nicht doch mit umziehen sollte.

Entlang des Zauns wurde aus groben teilweise scharfkantigen Steinen ein Schutzstreifen angelegt, den die Elefanten nicht betreten sollen.

 

Daneben führt eine "Straße", für die feiner gemahlene aber auch gröbere Steine verdichtet wurden. Diese Flächen sollen helfen, zukünftig evtl. gänzlich auf die Fußpflege durch die Elefantenpfleger zu verzichten.  Hornhaut aber auch Nagel sollen sich die Elefanten hier beim Laufen abschleifen. Sollten die Steine stellenweise doch noch zu grob sein, lässt sich das durch eine Schicht Erde schnell beheben. Diese Straße soll wahrscheinlich auch von den Fahrzeugen genutzt werden, die zukünftig für die Arbeiten in der Anlage benötigt werden.

Außerdem gibt es Sandflächen (hinten links), Sandsteinblöcke (hinten Mitte) aber auch stellenweise noch den naturbelassenen Boden des Geländes (hinten links).

 

Der bereits erwähnte tonhaltige Boden auf diesem Gelände hat zur Folge, dass man nach einem Regenguss schon nach wenigen Schritten Plateauschuhe trägt, was dann evtl. auch für die Elefanten gilt.

Die anwesenden Besucher lassen die Größe der Bullenaußenanlage erahnen. Im Vergleich zum Kuhgehege ist sie jedoch flächenmäßig klein. Aber vielleicht kann der Bulle ja die meiste Zeit in der Kuhgruppe leben.

Die Fläche zwischen den Steinmauern (Bildmitte) soll wahrscheinlich ein Schlammbad werden.

 

Wer meint, dass durch diesen schmalen Durchgang zwischen der Steintreppe und den Bäumen gerade mal ein Mensch, aber kein Elefant durchpasst, dem sei gesagt, dass diese Bäume hier nicht mehr lange stehen werden. Ungeschützt wie sie sind, werden sie in Kürze Elefantenfutter sein und das ist auch so gewollt.

 

Auch dieser Teil der früheren Bepflanzung blieb stehen und wird den Elefanten in der ersten Zeit als Futter dienen.
Eigentlich lockt man ja Elefanten abends mit Futter ins Haus. Deshalb machen sich die Elefantenpfleger schon Gedanken darüber, wie sie die beiden Elefanten abends wieder ins Haus locken, wenn sie gerade einen Baum gefällt und dadurch ausreichend Futter haben.

 

Ich hoffe, dass die Zwischenräume zwischen den Steinblöcken später auch als Futterversteck genutzt werden. Geplant wurde eigentlich eine Futterwand am Wirtschaftsweg, die dann über den Tag hinweg immer mal wieder von außen befüllt werden kann. Gebaut wurde sie jedoch wegen der Verteuerung an anderen Stellen bisher noch nicht. Auch wenn die Wand später noch gebaut wird, wäre das Verteilen von Futter in der Anlage trotzdem eine zusätzliche Beschäftigung für die Tiere.

Bisher haben die Elefanten in Erfurt überwiegend aus Behältern getrunken, in die das Wasser dann automatisch nachläuft. Auch anderenorts habe ich solche Tränken schon öfter gesehen. Zooelefanten trinken aber auch gerne aus Wasserschläuchen.

 

Sie lassen sich das Wasser aus dem Gartenschlauch in den Rüssel laufen, legen den Schlauch dann ab und spritzen sich das Wasser in den Mund. Damit beim Trinken kein Wasser verschwendet wird, gibt es in der neuen Elefantenanlagen nun sogenannte Nippeltränken, die als Verschluss einen Hebel (Bild oben rechts) haben. Das Wasser läuft nur, wenn dieser Hebel nach unten gedrückt wird. Die Elefanten werden das schnell lernen. Die natürliche Art des Trinkens ist es aber nicht. In Freiheit würden die Tiere aus einem Gewässer trinken. Dem würde ehr ein Behälter als Tränke entsprechen.

Man hätte sicher das eine oder andere anders und vielleicht auch besser machen können. Insgesamt ist aber hier eine Anlage entstanden, die unter den besten Anlagen Europas einen vorderen Platz einnimmt. Ich werde hier nicht in Superlativen sprechen und ausmessen, welche die größte ist. Die Dornbuschsavanne in Erfurt muss sich nicht verstecken, sie kann sich sehen lassen. Entgegen aller Kritiken, Vorwürfe und Besserwisserei haben alle am Bau Beteiligten hier ein sehenswertes Objekt geschaffen, in denen die Elefanten in den nächsten Jahrzehnten Leben können. 

Bevor am 29.09.2014 die Elefantenkühe Safari und Chupa umziehen können, sind in der neuen Anlage noch einige Arbeiten zu erledigen. Unter anderem werden noch einige Baumstämme und die dazugehörigen Wurzeln als Beschäftigungsmaterial erwartet. Nach dem Umzug wird das Haus einige Tage geschlossen sein.

Sowohl am Besichtigungstag als auch in den Medien war Verwunderung darüber zu hören, dass die beiden Elefantenkühe mit einem Spezialtransporter vom alten zum neuen Haus gefahren werden. Man wunderte sich, dass die Tiere die kurze Strecke nicht zu Fuß gehen können. In der Presse stand dazu, dass der Erfurter Zoo seinen Pflegern den direkten Umgang mit den Tieren untersagt. Das ist aber nur die halbe Wahrheit.  Selbst, wenn das Management des Zoos dies im Jahr 2006 nicht getan hätte, wäre der Aufenthalt außerhalb der Anlage eine sehr gefährliche Angelegenheit. Safari wurde zwar früher gemeinsam mit den anderen Elefanten im direkten Kontakt gehalten und sogar über öffentliche Straßen geführt. Wie gefährlich das aber war, wurde bereits unter Thüringer Zoopark – 1960 - 2005 beschrieben. Die Elefantenkuh Chupa hat solche Spaziergänge noch nie unternommen. Sie lebt von Geburt an im geschützten Kontakt. Damit wäre bei ihr die Wahrscheinlichkeit eines vielleicht lebensgefährlichen Zwischenfalls erheblich höher. Persönlich verstehe ich nicht, wieso man bei Elefanten so etwas überhaupt in Betracht zieht. Bei Löwen wurde man das wahrscheinlich nicht tun. Die pflanzenfressenden Elefanten haben aber trotz ihrer Größe immer noch den Kuscheltierstatus.

Eine Besucherin saß am Besichtigungstag auf einem der Sandsteine auf der Höhe des Tores zum Bullengehege und erzählte ihrem Kind, dass den Elefanten heute nur der Platz vom Haus bis hierher zur Verfügung steht. Sie machte sich offensichtlich Gedanke, ob denn die Elefanten die ganze Anlage nutzen werden. Der Gedanke, dass es interessant werden könnte, wie die beiden Kühe ihre neue Anlage in Besitz nehmen, kam mir auch schon? Durchstreifen sie sofort die gesamte Anlage oder entfernen sie sich erst einmal nicht so weit vom Haus? Wo werden sie sich überwiegend aufhalten? Mit Spannung warte ich deshalb auf dem Umzugstermin.

Ob der in Aussicht gestellte Bulle noch in diesem Jahr oder erst im nächsten Frühjahr einzieht, steht noch nicht fest. Nach dem gegenwärtigen Stand soll es der am 09.10.2005 im Zoo Wuppertal geboren und 2009 mit seiner Mutter Numbi in den Tiergarten Wien Schönbrunn abgegeben Bulle Kibo sein. Hinter vorgehaltener Hand erzählt man, dass es Zweifel an seiner Fortpflanzungsfähigkeit geben soll. Insgeheim hoffe ich ja, dass das nur Gerüchte sind. Sollte es aber wahr sein, so erwarte ich, dass der Koordinator für die Zucht der afrikanischen Elefanten in Europa, der gleichzeitig Vizedirektor des Tiergartens Wien Schönbrunn ist, diese Entscheidung noch einmal überdenkt. Ich würde Dr. Harald M. Schwammer inständig bitten, dem Thüringer Zoopark für die neue Anlage einen Bullen auszuwählen, mit dem die Zuchtpläne auch umsetzbar sind. Ich habe Verständnis dafür, dass Dr. Schwammer für Kibo dringend einen Platz sucht. Da die Anlage in Erfurt bei Bedarf zwei Bullen verkraftet kann, könnte ja auch neben ihm, zumindest vorübergehend, noch ein zweiter, älterer Bulle nach Erfurt kommen.

Was noch oder wieder im Raum steht, ist die Frage ob weitere weibliche Elefanten in die Anlage einziehen. Im Thüringer Zoopark hält man sich bedeckt, räumt aber die Möglichkeit durchaus ein.
Auch wenn ein solcher Transfer sich in der Zukunft nicht für einzelne Tiere als lebensgefährlich herausstellt und auch keine Außenseiter hervorbringt, die über Jahre leiden müssen, ist und bleibt er eine umstrittene Sache, deren Ausgang immer erst nach Jahren feststeht. Deshalb sollten auf keinen Fall zoogeborenen Kühe aus ihrer Familie gerissen werden, um in Erfurt einer unsicheren Zukunft entgegen zu gehen.
Wenn aber eine Elefantengruppe, in der es gegenwärtig oder auch schon länger Streitigkeiten zwischen den Kühen gibt, getrennt werden muss und eine komplette Familie nach Erfurt kommt, kann oder muss dieses Risiko eingegangen werden.

 

Nun wartet die Dornbuschsavanne auf ihre Bewohner.


Der Umzug fand am 29.09.2014 statt. Am Tag zuvor zeigten die beiden Tiere deutlichen Anzeichen von Aufregung. Eigentlich konnte ihnen ja niemand die bevorstehenden Veränderungen angekündigt haben. Aber trotzdem haben die beiden, wahrscheinlich wegen der spärlichen Fütterung über den Tag, die Veränderungen bemerkt. Beiden lief erheblich die Schläfendrüse, was bei Elefanten ein deutliches Zeichen für Aufregung ist. Während sich Safari trotzdem ruhig in der Anlage bewegte, lief Chupa ständig schnellen Schrittes hin und her. Am späten Nachmittag zeigte sie, heftiger als sonst, stereotype Bewegungen. Sie lief immer wieder zwei Schritte vor und wieder zurück. Auch eine solche Bewegung ist auch ein deutliches Zeichen für Aufregung.

Wie aus den Berichten der Tageszeitungen zu entnehmen war, waren beide auch am nächsten Tag sehr aufgeregt. Zuerst wurde Chupa ein Beruhigungsmittel verabreicht. Angekettet an einer Seilwinde wurde sie dann rückwärts in den Container gezogen. Deutlich ist im Bericht des Thüringenjournals (mdr) zu sehen, wie sich das Tier gegen das Einsteigen wehrt. Nur die Kette verhindert, dass sie die vor ihr stehen Personen angreift. Nach zwei Stunden aber stand sie in einer Box des neuen Elefantenhauses.

Auch Safari, die als zweite in den Transportcontainer gehen sollte, machte wahrscheinlich ähnlich Schwierigkeiten. Zumindest dauerte es fast zweieinhalb Stunden, bis der Container mit Safari am neuen Elefantenhaus war. Laut der Presseberichte musste bei ihr noch zweimal Beruhigungsmittel nachgespritzt werden.

Elefanten begegnen allem Neuen mit Vorsicht und müssen sich eigentlich erst langsam daran gewöhnen. Dazu war am 29.09.2014 aber keine Zeit. Wie überall gilt auch hier der Spruch „Zeit ist Geld“. In anderen Zoos geht man mit der Problematik Tiertransportes anders um. Hier wird schon Wochen vorher ein Container in die Anlage gestellt. Die Zoos verfügen teilweise über eigene Transportcontainer, was in Erfurt derzeit nicht der Fall ist. Da aber bei der nun geplanten Zucht wahrscheinlich regelmäßig junge Bullen in andere Zoos gebracht werden müssen, wäre ein solcher Transportcontainer eine sinnvolle Investition. Der Platz, diesen Container dann in der Anlage eine Zeit lang stehen zu lassen, ist in der neuen Anlage ausreichend vorhanden.

Im Zusammenhang mit dem Umzug war oft davon die Rede, dass die Elefanten im Thüringer Zoopark im geschützten Kontakt gehalten werden und das damit immer ein Gitter oder eine Mauer zwischen Mensch und Tier ist. Niemand kam dabei auf die Idee zu fragen, warum sich dann Menschen gemeinsam mit dem Elefanten in der Box und auch im Container aufgehalten haben.

Im alten Elefantenhaus ist geschützter Kontakt bei einem Transport natürlich schwierig. Eigentlich ist er dort gar nicht umsetzbar.

Im neuen Haus, das alle Möglichkeiten dazu bietet, erfolgte der Ausstieg dann wahrscheinlich ohne den Aufenthalt von Mensch und Tier im gleichen Raum. Sehen konnte man das als Besucher zwar nicht, aber der zeitweise Zwischenhalt des Containers in der Mitte des Vorgeheges lässt keine andere Deutung zu. Dort wurde wahrscheinlich die Flügeltür geöffnet, hinter der noch eine Gittertür eingelassen war (im Bild zu sehen, als der Container vor dem alten Elefantenhaus verschlossen wurde). Dann wurde der Container mit geöffneter Flügeltür so vor die Eingangstür des Hauses gestellt, das sich die Gittertür direkt vor der Eingangstür befand. Der Kran zog dann die Gittertür nach oben und der Elefant konnte den Container in eine der Boxen verlassen ohne dass er direkten Kontakt zu den Menschen hatte.


Nach einer Eingewöhnungszeit von vier Tagen gab es dann für die Zoobesucher am 03. Oktober 2014 erstmals Gelegenheit, die Elefanten im neuen Haus zu beobachten.
Der erste Eindruck war schon merkwürdig. Mit den beiden Elefanten, die ich am Sonntag zuvor im alten Haus gesehen hatte, hatte die beiden im neuen Haus wenig gemeinsam. Sie sahen zwar so ähnlich aus, zeigten aber ein anderes Verhalten.
Sie standen zwar einerseits wie gewohnt mit den Hinterteilen zum Besucher und Futter zogen Futter aus einem Loch in der Wand. Dann haben sie sich aber immer wieder Sand gewälzt oder sich reichlich mit Sand beworfen. Nicht vergleichbar mit der Staubdusche, die ihnen im alten Haus möglich war. Mehrfach wurde Wasser aus dem Badebecken getrunken. Zwischendurch folge immer wieder ein Streifzug durch die Innenanlage oder die beiden verschwanden hin und wieder in einem der offenen Nebenräume. Safari war einmal so in ihr Futterloch vertieft, dass ihr total entgangen ist, wie Chupa Äpfel aufgefressen hat, die einzeln durch die Tür flogen.
Leider war aber keine der Futterportionen, die schon am Tag der Besichtigung von der Decke herunterhängten, für die Elefanten erreichbar. Chupa versuchte zwar das Futternetz zu erreichen, schafft es aber nicht. Safari man keine Notiz davon. Also hätte man sie für Chupa etwas herunterlassen können.
Die Tiere wirkten aber insgesamt total entspannt, auch wenn ihnen dabei Sekret aus der Schläfendrüsen lief. Auch stellten sie ab und zu mal die Ohren auf und bewegten sich schnellen Schrittes durch die Innenanlage. Erst spät am Nachmittag erkannte ich die Ursache dafür: Die beiden hatte weitere Elefanten in der Anlage entdeckt. Chupa hatte wohl ehr Angst. Safari aber, stellte sich der Herausforderung und versuchte den Fremden zu begrüßen. Leider klappte das aber nicht, denn es handelte sich hier um ihr Spiegelbild in der glänzenden Metalltür zum Pflegergang. Was sich genau abgespielt hat, kann sich jeder auf dem Video ansehen.

Am Mittwoch der nächsten Woche durften die beiden dann das erste Mal nach draußen. Ihnen wurde das Tor zur Bullenaußenanlage geöffnet.

Trotz des Lockmittels Futter dauerte es laut Pressebericht 20 Minuten, bis Safari vorsichtig den Vorderfuß in die Außenanlage setzte. Zuerst schaute Chupa durchs Tor, lies dann aber Safari den Vortritt. Als Safari draußen war, wagte es dann auch sie. Ihr Mut steigerte sich wohl mit jedem Schritt, denn letztendlich war sie dann als erste beim Futter.

Die Thüringer Allgemeine schreibt dazu weiter: "Chupa soll einmal die Stammmutter der Erfurter Elefantenzucht werden. Noch benimmt sie sich wie eine Prinzessin, die Safari auf Schritt und Tritt folgt." Selbst, wenn Chupa sich beim ersten Ausflug so verhalten hat, was hat das mit dem Benehmen einer Prinzessin zu tun.

Die Videoaufnahmen vom zweiten Tag in der Außenanlage zeigen ohnehin etwas anderes.

Den Bullen betreffend gibt es hoffnungsvolle Neuigkeiten. Die neue Zoodirektorin sprach der Presse gegenüber inzwischen davon, neben Kibo einen zweiten Bullen nach Erfurt zu holen. Sie ist optimistisch, dass sie die zuständigen Kollegen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms für afrikanische Elefanten davon überzeugen kann vorrübergehend einen zuchterprobten Bullen nach Erfurt zu geben.

Aus gut unterrichteten Kreisen hörte ich, dass sie gute Beziehungen in die USA hätte.  Auch war hier zu erfahren, dass Kibo für sein Alter eigentlich zu klein wäre, aber der Umzug nach Erfurt durchaus zu einen Wachstumsschub führen könnte und er wegen seine Jungend noch nicht zeugungsfähig sei. Da es das biologische Wunder der Verjüngung nicht gibt, war das doch wohl schon vor Jahren bekannt. Mir ist nach wie vor unverständlich, dass damals vom EEP trotzdem nur Kibo als Bulle in Aussicht gestellt wurde.

Ich hoffe nun darauf, dass für einige Jahre ein älterer Bulle mit in die Anlage einzieht und mit Chupa mindestens zwei Kälber zeugt. Sind dies Kühe, könnten diese dann mit Kibo weiter züchten. Würde Chupa zuerst von Kibo gedeckt, denn diese Möglichkeit hat die neue Zoodirektorin laut der Thüringer Allgemeinen eingeräumt, müsste er dann schon nach 10 bis 12 Jahren ausgetauscht werden und das Bullenproblem stände auf Neue im Raum.

Der Thüringer Zooparkes kündigte Anfang Oktober 2014 auf seiner Internetseite an, dass der Außenbereich jetzt schrittweise geöffnet wird: "Nach dem Bullenbereich wird auch der größere Kuh-Außenbereich freigegeben – allerdings nur etwa bis zur Hälfte. Erst wenn Safari und Chupa sicher gelernt haben, dass das Öffnen der Stalltore bedeutet, dass sie wieder in den Innenbereich kommen sollen, dürfen sie die komplette ca. 10.000 Quadratmeter große Außenanlage unsicher machen." Am 18.10.2014 hielten sich die beiden Elefanten aber immer noch ausschließlich im Bullengehege auf.

Aus gut unterrichteten Kreisen [B] erfuhr ich an diesem Tag, dass die gesamte Außenanlage für die Elefanten erst im Frühjahr 2015 geöffnet wird. Als Quelle wurde ein Gespräch mit der Zoodirektorin angegeben. Wenn das so ist, stellt sich die Frage: Warum steht das nicht auf der Internetseite des Thüringer Zooparkes? Und warum äußert man sich dort nicht präziser? Es kann natürlich sein, dass man den angekündigten Stufenplan nicht mit Termin untermauern kann. Aber auch das könnte man eigentlich beschreiben. Aus meiner Sicht müssen die Elefanten auch nicht unbedingt sofort die gesamte Anlage zur Verfügung haben. Wenn es für das beschriebene Vorgehen einen Grund gibt, muss das so gemacht werden und wenn die Elefanten dann erst in Frühjahr 2015 die Bäume fällen dürfen, ist das auch in Ordnung. Aber warum kann man das nicht einfach sagen?

Außerdem erfuhr ich aus der oben genannten Quelle, dass der Bulle Kibo nun im November 2014 nach Erfurt kommen soll. Wenn das so ablaufen sollte, bin ich gespannt, wie sich die Drei dann die Außenanlage teilen werden?

Dass sich die beiden Kühe sowohl in der Innen- als auch in der "kleinen", aber um ein vielfaches besseren, Außenanlage sehr wohl fühlen, hat sich auch am 18.10.2014 wieder gezeigt. Als ihnen am Nachmittag des 18.10.2014 auch noch ein keines Schlammbad hergerichtet wurde, waren sie wieder total aus dem Häuschen. Der Besucher sieht seit dem 03.10.2014 in Erfurt echtes Elefantenleben, soweit diese mit zwei Elefantenkühen eben möglich ist.

Trotzdem zeigen die beiden Elefanten aber immer wieder stereotype Bewegungen, deren eigentliche Ursache zwar soziale Isolation ist. Haben sich die Tiere dies aber einmal angewöhnt, kann man es auch beobachten, wenn den Tieren unter Stress stehen. So eben z. B. dann, wenn sie sich langweilen oder auf etwas warten. Stünde ihnen schon das gesamte Außengehege zur Verfügung, wären diese Bewegungen sicher seltener. Eine Alternative wäre hier die Ausdehnung der Fütterung. Dabei geht es nicht um eine größere Futtermenge.  Es geht darum, dass die Tiere für das Futter arbeiten, es z. B. irgendwo herausziehen, ausgraben oder sich danach strecken müssen. Apfelscheiben und Möhrenstücke, wie die Videoaufnahmen vom 18.10.2014 zeigen, gehören zwar auch dazu, reichen aber offensichtlich nicht aus. Einige Futterbehälter aus der alten Anlage (siehe Foto) sind mit umgezogen, müssten aber nur noch eingesetzt werden.

Ein weiterer Text auf der Internetseite des Thüringer Zooparkes verwirrte mich etwas: „Ihren Lieblingsbereich haben die zwei Damen schon frühzeitig festgelegt: Zur Freude der Besucher halten sie sich am liebsten im Laufstall auf – mit Sand unter den Füßen und dem Rüssel am Futternetz fühlen sie sich sichtlich wohl. Da die Tore zwischen den Boxen und dem Laufstall überwiegend offen sind, könnten Safari und Chupa sogar im Sand schlafen.“

Wo bitte sollen sich denn die Elefanten im Haus sonst aufhalten. Etwa in den Boxen, wo sie niemand sieht? Für mich unverständlich, wird die abendliche Grasportion, zumindest bei meiner Anwesenheit immer in den Boxen ausgelegt. Ich kann mir zwar vorstellen, dass die Box das eigentliche Zuhause des Elefanten sein soll. Wenn ich einige Stunden in der Halle stehe, sehe ich ja trotzdem hin und wieder einen Elefanten, da sie immer mal wieder in die Halle kommen. Der Besucher aber, der nur einige Minuten im Haus verweilt, geht eben oft leer aus. Elefanten in einem neuen großen Haus in den Boxen zu füttern ist aber keine Erfindung des Thüringer Zooparkes. Auch im Kölner Zoo hat man das an den Tagen nach der Eröffnung so gemacht. Nicht wenige Besucher kamen in dieser Zeit, wahrscheinlich nach der Arbeit und nicht selten mit Kindern, um das neue Haus zu sehen. Das Haus sahen sie auch, waren aber trotzdem enttäuscht, dass dort keine Elefanten waren.  Also liebe Zoomanager, wenn man das so machen muss, dann sollte man dort eine Kamera installieren und die Bilder aus den Boxen in die Halle übertragen. Es würde aber auch schon genügen, wenn man zumindest eine Erklärung dazu gut sichtbar aufhängen würde.

Das zweite, was an dieser Internetmeldung mit meinen Beobachtungen nicht zusammengeht, ist der „Rüssel am Futternetz“. Wie bereits erwähnt, gab es nur am 03.10.2014 ein Futternetz, das für Chupa zu hoch hing und für das sich Safari nicht interessierte. Am 09.10.2014 und am 18.10.2014 gab es an der Decke weder ein Futternetz noch ein Zweigbündel oder irgendetwas anders. Ein Tierpfleger erklärte mir, dass die Futterstellen ständig gewechselt werden. Sollte ich wirklich immer die Tage erwischen, wo das Futter wegen der Abwechslung weder im Futternetz noch hinter den Futterlöchern angeboten wird? Wen mir ein anderer Besucher seine Beobachtungen zu diesem Thema mitteilen möchte, ich würde mich freue, egal ob sie den meinen Beobachtungen entsprechen oder nicht.

Das schon vor Monaten im alten Elefantenhaus abgebaute Tor wurde tatsächlich im neuen Haus eingebaut. Der Grund dafür war zwar nicht der Wiederverwertungsgedanke sondern ehr ein finanzieller.

Auch zwei Futterkörbe aus dem alten Haus zogen mit um. Sie wirken zwar neben den blanken Stahlkonstruktionen wie selbstgebaut, erfüllen aber ihren Zweck und darauf kommt es ja an.

Die letzten Informationen in Sachen Elefantenbullen besagen, dass Kibo wahrscheinlich erst im Frühjahr 2015 nach Erfurt kommen wird. Die Suche nach einem weiteren erwachsenen Bullen brachte noch kein Ergebnis. Die Zoodirektorin ist jedoch zuversichtlich, zumindest vorrübergehend einen zweiten Bullen nach Erfurt zu bekommen.

Laut einer Meldung in der Thüringer Allgemeinen vom 29.11.2014 dürften die beiden Kühe an diesem Tag gegen 13.00 Uhr das erste Mal einen abgetrennten Teil der Kuhaußenanlage in Besitz nehmen. Ob das aber wirklich an diesem Tag passiert, wurde mit einem Hinweis auf das Wetter aber im nächsten Satz in Frage gestellt. Persönlich konnte ich mich leider nicht davon überzeugen. Wie sich Safari und Chupa in der ähnlich wie die Bullenaußenanlage strukturierten direkt am Haus liegenden Kuhaußenanlage bewegen, ist für mich auch nicht so interessant. Richtig interessant wird es erst, wenn sich die Beiden über für sie freigegebenen Bäume hermachen können.

Am 27.12.2014 sah ich die beiden Kühe dann das erste Mal in einem abgetrennten Teil ihrer eigentlichen Außenanlage. Das Kuhaußengehege wurde dazu kurz vor der neu gepflanzten Baumgruppe geteilt. Chupa hielt sich oft dicht an der Gehegegrenze, Safari hingegen öfter dicht am Haus auf.
Im Haus hingen an diesem Tag sogar zwei Futternetze und ein Nadelbaum von der Decke herab, die von den Tieren auch genutzt wurden. Auch einige Futterlöcher waren gefüllt. Bei einem nächsten Besuch waren auch Futternetze und Futterlöcher im Einsatz. Leider hingen die Netze für Chupa aber zu hoch und Safari interessierte sich nicht dafür.


Ein Redakteur der Thüringer Allgemeine führte Anfang 2015 ein Interview mit Dr. Schwammer, dem Artkoordinator für die Zucht afrikanischer Elefanten, der gleichzeitig Vizedirektor des Tiergartens Wien-Schönbrunn ist. Die Informationen lassen mich nicht optimistisch in die Zukunft blicken, sie waren ehr deprimierend. Unter anderem war dort zu lesen, dass:

die Erfurter Elefantenpfleger erst einmal den Umgang mit einem Bullen lernen müssen. Dazu stellt der Artkoordinator den gut trainierten Jungbullen Kibo zur Verfügung.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Wenn man den Umgang mit Elefantenbullen und den Umgang mit Kühen im direkten Kontakt vergleicht, ist das bestimmt auch richtig. Seit zehn Jahren wird im Thüringer Zoopark jedoch im geschützten Kontakt gearbeitet und dieser Umgang mit den Elefanten ist auch für Bullen nicht wesentlich anders. Sicher müssen sich die Pfleger auf das neue Tier einstellen, aber das musste sie auch schon bei der Ankunft von Chupa und Akila. Elefantenbullen sind zwar gefährlicher als die meisten Kühe, aber es gibt auch sehr gefährliche Kühe. Die Pfleger müssen also niemand etwas beweisen. Sie können mit Kühen im geschützten Kontakt umgehen, dann werden sie das auch mit dem Bullen schaffen.

sich ein weiterer, bereits erwachsener Bulle für eine Elefantenkuh nicht lohnt, weil man ihn dann fünf Elefantenkühen entziehen müsste.

 

 
 
 
 
Nach meinen Beobachtungen hat ein Bulle, wenn er die in Frage kommenden Kühe gedeckt hat, eigentlich meistens Langeweile. Einer dieser Bullen könnte dann also durchaus für einige Monate leihweise in den Thüringer Zoopark kommen. Koordinieren kann das am besten der Artkoordinator, aber der will es eben nicht tun.

ein älterer Bulle den jüngeren vom Decken abhalten könnte, was "man bei Wildelefanten sieht".

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Macht die Natur hier etwa einen Fehler, den der Mensch nun beheben muss? In der Vergangenheit war über das Leben wilder Elefanten wenig bekannt. Deshalb hat sich in den Zoos ein Umgang mit Elefanten entwickelt, der mit dem natürlichen Leben der Tiere teilweise wenig gemeinsam hat. Und das trifft auch auf die im Interview beschriebene Auswahl des Bullen zu. In der Natur suchen sich die Kühe den stattlichsten Bullen aus. Logischerweise ist das dann meistens der Ältere, denn er hat durch sein Alter die hohe Qualität seiner Gene bereits bewiesen. Im Zoo trifft diese Auswahl der Mensch und er sollte seine Entscheidung entsprechend der Natur und nicht gegen sie fällen, womit ein älterer Bulle den Vorzug erhalten müsste.

Kibo mit dem Umzug nach Erfurt einem Entwicklungsschub bekommen und damit bei Chupa eine Change haben wird.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Meines Erachtens geht es hier nicht um Chupas Haltung zu Kibo, sondern um Kibos Sperma, dass nicht beweglich genug sein soll. Man sprach im Thüringer Zoopark im September 2014 sogar davon, dass er zeugungsunfähig wäre. Ich wurde es aber in diesem Alter ehr "noch nicht zeugungsfähig" nennen. Ein Grund dafür kann seine "Wohlerzogenheit" sein. Für mich heißt wohlerzogen, dass er mindestens einen Pfleger als im Rang über ihm stehend ansieht, womit dieser Elefantenpfleger auf Kibo die gleiche Wirkung wie ein älterer Bulle hat. Sollten die Elefantenpfleger im Thüringer Zoopark Kibo nun nicht mehr dominieren, kann es diesen "Entwicklungsschub" durchaus geben. Das ist sicherlich für Elefantenhalter und auch für elefanteninteressierte Besucher sehr interessant. Es bleibt aber ein Experiment auf Kosten des Thüringer Zooparks. Kibos erstes Kalb kann in drei Jahren geboren werden, es kann aber auch wesentlich länger dauern. Welchen Ansturm ein solches Jungtier nach sich zieht, kann man überall dort sehen, wo es schon Elefantennachwuchs gab oder gerade gibt. Mit jedem Jahr ohne Elefantennachwuchs entgehen dem Thüringer Zoopark also erhebliche Einnahmen, die aber bei der Planung der Kreditrückzahlung bestimmt mit eingerechnet wurden.

Ein Bulle in Kibos Alter gehört noch nicht in eine Kuhgruppe. Es ist gegenwärtig in Europa durchaus nicht üblich, mehrheitlich jedoch bei den asiatischen Elefanten, Jungbullen als Zuchtbullen in Zoos umzusetzen. Für diese Tiere wurden inzwischen einige Jungbullen-WG’s, u.a. im Zoo Heidelberg, gebildet. Dort verbringen die jungen Bullen einige Jahre, um dann als Zuchtbulle in eine Herde zu kommen. Eine solche Jungbullen-WG hätte man auch im Thüringer Zoopark etablieren können. Im Thüringer Zoopark wird aber die Meinung vertreten, dass es dazu nicht genügend Boxen gibt. Selbst wenn jedes Tier einzeln in einen Stall gestellt werden müsste, gäbe es dazu in Erfurt sieben Möglichkeiten und damit könnten auch sieben Jungbullen einziehen. Auf die echten Boxen beschränkt, gäbe es die Möglichkeit fünf Tiere unterzubringen.

In der Natur leben die jungen Bullen auch in Gruppen zusammen. Eine längere Trennung der Tier in Boxen wäre also nicht nötig. Die Boxen werden nur für die kurze Zeit des Trainings benötig, wobei nicht alle Tier gleichzeitig in den Boxen stehen müssen, da sie auch nicht gleichzeitig sondern meist nacheinander trainiert werden.

Wie es derzeit aussieht, wird nun doch Kibo im Frühjahr 2015 aus dem Tiergarten Wien Schönbrunn in den Thüringer Zoopark einziehen. Die neue Direktorin sieht keine Möglichkeit, sich anderweitig um Tier zu bemühen. Die zuständige staatliche Stelle erlaubt die Zuführung von anderen Elefanten nur mit Zustimmung des Artkoordinators und der lehnt auch weitere Kühe für den Thüringer Zoopark ab. Diese Meinung vertrat Dr. Schwammer, wie aus dem Thüringer Zoopark zu erfahren war, schon vor dem Transfer von Akila und Chupa nach Erfurt.

Eine grundsätzlich auch für den Thüringer Zoopark in Frage kommende Familie (Punda  geb. 1992 mit ihren 2005 bzw. 2013 geborenen Töchtern und einem Bullenkalb aus dem Jahr 2011) aus Wuppertal wird im Frühjahr 2015 nach Beekse-Bergen in den Niederlanden umziehen. Dort möchte man seit 2004 Elefanten züchten. Leider ist dort bisher kein Kalb geboren worden. Da Kibo ein Halbbruder der beiden Töchter ist, wäre Kibo hier nicht der richtige Zuchtpartner gewesen. Kibo muss ja aber laut Zuchtkoordinator unbedingt nach Erfurt. Die Umsetzung dieser Familie nach Erfurt wäre aber auch aus einem anderen Grund ein hohes Risiko.  Eine Familie, in der der Zusammenhalt immer stärker ist als in einer zusammengewürfelten Gruppe ist, nimmt nicht unbedingt fremde Kühe auf. So hätten es Safari und Chupa neben der bereits 22-jährigen Kuh und der 13-jährigen Töchter sicherlich nicht leicht.

Eine andere Kuh, die wie Chupa ein Waisenkind ist, steht derzeit im Tierpark Berlin. Da das Tier die Nacht allein in einer Box verbringen muss, sind die Beziehungen zu den anderen Elefanten wahrscheinlich nicht die besten. Hier könnte nicht nur, sondern es muss der Versuch gewagt werden, die neunjährige Kariba aus dem Tierpark Berlin in eine andere Gruppe zu integrieren. Im Thüringer Zoopark gäbe es dazu jetzt eine Möglichkeit.

Hierbei geht es nicht darum, dass in der neuen Elefantengehege möglichst viele Elefanten pro Flächeneinheit zu sehen sind. Wäre Akila noch am Leben, würde auf dieser Seite heftig gegen die Aufnahme weiterer Elefanten argumentiert. Im Gehege wäre dann auch nicht viel mehr Elefant pro Flächeneinheit zu sehen. Die beiden Kühe würden aber, wie auch immer sie das anstellen, fast gleichzeitig ein Jungtier bekommen. Das ist wiederum sehr wichtig für die Jungtiere, die dann einen Spielgefährten haben und damit mit zunehmendem Alter nicht die älteren Elefanten traktieren. Sozialverhalten lernt man nämlich nicht nur von der Mutter sondern auch im Umgang mit Gleichaltrigen. Das ist der Grund, warum unbedingt eine weitere Kuh in das Gehege muss. Eine Alternative wäre, die Abgabe der Kühe und die Einrichtung einer Jungbullen-WG für afrikanische Elefanten. Das wäre meines Wissens weltweit die Erste.
Ob die Planung eines Artkoordinators, der nach dem Tod einer Elefantenkuh keinen Plan B in Reserve hat, den Namen Koordinierung verdient, mag jeder Leser selbst entscheiden.

Die Gehölze im abgetrennten Teil der Kuhaußenanlage dürfen noch weiter wachsen. Das Gehege bleibt im Jahr 2015 weiterhin geteilt. Im Frühjahr bringen die als Futter freigegebenen Bäume auch nicht den Beschäftigungseffekt wie im Spätsommer. Die Bäume sollten in voller Blattpracht stehen, wenn sie durch die Elefanten gefällt werden. 

Inzwischen wurde seitens des Thüringer Zooparks auch versucht eine Antwort auf die Frage zu geben, warum in der Anlage so kleine Bäume gepflanzt wurden. Je größer der umgepflanzte Baum sei, desto geringer wäre später seine Standfestigkeit und die ist bei der Lage der Anlage besonders wichtig.

Eigentlich sagt das ja schon das alte Sprichwort: "Einen alten Baum verpflanzt man nicht". Aber ab wann ist ein Baum alt und gilt dieses Sprichwort heute noch? Eine kurze Recherche im Internet liefert dazu: „Bäume und Sträucher lassen sich nach drei bis vier Jahren Standzeit in der Regel noch problemlos verpflanzen. Aber: Je länger sie eingewurzelt sind, desto schlechter wachsen sie am neuen Standort wieder an. Das Wurzelwerk wird nämlich genau wie die Krone mit den Jahren immer breiter und tiefer. Der Wurzelballen ist mindestens genauso stark verzweigt, wie die Krone. … „ "In Baumschulen werden häufig sehr alte Bäume angeboten, die im privaten Garten eingepflanzt werden können. Somit ist schon einmal klar, dass man einen alten Baum verpflanzen kann. Diese Gehölze in Baumschulen erhalten allerdings alle drei bis etwa vier Jahre eine Umpflanzung, im Fachjargon als Verschulung bekannt.
Werden die Bäume hier professionell verschult, werden gleichzeitig die äußeren Wurzelbereiche entfernt und somit die verbliebenen angeregt, sich neue Saugwurzeln auszubilden. Mit dieser regelmäßigen Verschulung wird ein kompakter und gut durchwurzelter Ballen erreicht, der dann letztlich dem Baum am letzten Standort im privaten Garten eine gute Anwuchschance gewährleistet."

Außerdem bilden Bäume bei optimalen nährstoffreichen Boden eine kräftige Krone dafür aber teilweise weniger Wurzeln aus, sodass ihre Standfestigkeit darunter leidet. Der tonhaltige Boden in der Elefantenanlage bietet alles andere als eine optimale Nährstoffversorgung, da er die Nässe lange hält und wenig Luft an die Wurzeln lässt, was die alten Bäume mit ihrem kleinen Wuchs auch zeigen. Bilden sie dann kräftigere Wurzeln und sind dann standfester?
Zusammengefasst: Die Begründung kann man ohne weiteres nicht so richtig glauben.  


Anfang März 2015 meldete die "Thüringer Allgemeine", dass sich die Ankunft des Elefantenbullen Kibo verzögert. Es ist von Restarbeiten in der Anlage die Rede, die noch erledigt werden müssen. Offiziell wurden aber vom Thüringer Zoopark kein Grund und auch kein neuer Termin genannt.

Das Frühjahr, denn dann sollte ja der Bulle nach Erfurt kommen, besteht ja nun nicht nur aus dem Monat März. Frühjahr wäre ja auch noch im Mai? Aber warum schweigt man im Thüringer Zoopark dazu? Was ist so schlimm daran, wenn wirklich noch Restarbeiten anstehen? Das müssen ja nicht unbedingt Sicherheitslücken sein. Beanstandet würde z. B. von verschiedenen Seiten, dass im Haus Baumstämme zum Scheuern fehlen würden. Auch solche Arbeiten machen sich besser, je weniger Elefanten in der Anlage leben.   

Mit exakten Informationen hält man sich sowohl im Thüringer Zoopark als auch in der Stadtverwaltung aber sowieso zurück. Alle Versuche, mehr über die zuständige staatliche Stelle zu erfahren, die die Zuführung von anderen Elefanten nur mit Zustimmung des Artkoordinators erlaubt, verliefen erfolglos.


In der Ausgabe 26 berichtete des Magazins "Elefanten in Zoo und Circus" [5] ausführlich über die Dornbuschsavanne. Dabei wurden unter anderem "Entwicklungspotenziale" aufgezeigt, die durchaus hinterfragt werden sollten:

  "Gegenwärtig fehlen in den Gehegen noch aufrecht und gekippt aufgestellte Baumstämme u. ä. als Scheuerstellen, an welchen auch Futterenrichment wie Heunetze o. ä. angebracht werden kann …"
Heunetze oder Futtertonnen kann es nicht genüg geben und sie sollten täglich woanders hängen. Warum muss sich ein Elefant aber unbedingt an Bäumen scheuern? Natürlich tut er das in Freiheit. Aber ich denke, er nutzt auch Steine dazu. In Erfurter Elefantenanlage gibt es drinnen wie draußen Wände, an denen er sich scheuern kann. Wie man an den fleckigen Wänden sieht, wird das auch gemacht. Es fehlt aber mit Sicherheit noch eine Stelle, wo die Tiere sich den Rücken kratzen können. Möglich wäre dies mit einem Baumstamm, vom dem ein sehr starker Ast fast waagerechter abzweigt. Man könnte aber eine solche Konstruktion auch aus Balken bauen.
  "In der Freilaufhalle sind Ergänzungen komplizierter. Zentrale aufrechte Scheuerstämme müssten im Boden verankert werden, was in der Planung (Fundament) leider nicht vorgesehen ist."
 
Inzwischen wurden sowohl im Laufstall für die Kühe als auch im dem für die Bullen an den Wänden einige halbe Bäume angebracht. Die ersten Sekunden des Videos "Abends im Haus" vom 03.04.2015 vermitteln einen Eindruck davon. Dass sich ein Elefant daran scheuert oder sich anderweitig damit beschäftigt, habe ich nur einmal gesehen. Natürlich können die beiden Kühe nun von diesen Bäumen die Rinde abschälen und fressen, was sie auch tun. Zumindest gib es entsprechende Spuren daran. Möglichkeiten, um Zweige abzureisen, gibt es leider nur wenige. Es sieht so aus, als ob die Bäume vor dem Aufstellen schon zurechtgestutzt wurden. Das ist schade, denn das Entfernen der Äste wäre ja auch wieder eine Beschäftigung für die Tier gewesen.
Besucher beklagen sich aber immer noch, dass das Haus innen so kahl aussieht. Begrünung dulden die Elefanten in der Anlage nicht. Sie sehen jede Pflanze als Futter und damit ist sie früher oder später vernichtet. Konstruktionen, die die Pflanzen  schützen könnten sind aufwendige und damit teuer und außerdem platzraubend. Was aber schön wäre und das wurde im Thüringer Zoopark auch schon angedacht, wäre ein ziemlich langes Rohr im Boden der Innenanlage, in dem man dann kleine Bäume oder große Äste fest Verankern könnte. So kommt immer wieder Grün in die Laufhalle, das gleichzeitig als Futter dient. Eventuell könnte z. B. eine Brunnenbaufirma hier auch nachträglich noch ein Loch in das Fundament bohren. Vielleicht gibt es ja auch eine Möglichkeit die Äste mittels Schellen an den an den Wänden befestigten Bäumen oder auch an den Betonpfosten anzubringen.
 "Im Vergleich zur Außenanlage ist der Indoorbereich … nicht übermäßig großzügig. … Eine interessante Möglichkeit wäre die Überdachung der Krals, was aufgrund der hohen Begrenzungsmauern nicht unmöglich scheint."
Auf den ersten Blick ist die Idee prima und kam mir auch schon. Am besten wäre eine Konstruktion, die man im Sommer wieder aufschieben kann. Nur sind eben die Tiere, die sich dann dort aufhalten, für den Besucher nicht zu sehen. Welche Tiere sollte man dann dafür auswählen? Ein Zoo ist kein Tierheim, wo ein Tier nur zum Wohle des Tieres betreut wird. Ein Zoo hält Tiere, zumindest Elefanten, um sie den Besuchern zu zeigen. Dazu kommt, dass die meisten Besucher nicht nur irgendeinen Elefanten sehen wollen. In der Regel hat jeder Elefant nicht nur einen speziellen Fan, der seinen Liebling sicher sehr vermissen würde. Die Idee ist also doch gar nicht so gut.
"Für eine gemeinsame Haltung unverträglicher Tiere ist die Freilaufhalle zu klein."
Dem hier zitierten Satz folgt eine Abhandlung über fehlende Fluchttüren, wobei mir beim Lesen fast schwindlig wurde. Was dort geschrieben steht ist zwar vollkommen richtig: Unverträgliche Tiere könnten hier nicht gefahrlos gehalten werden, ohne sie längere Zeit des Tages in Boxen zu sperren. Denn leben sie gemeinsam in einem Raum, muss für jedes Tier an jeder Stelle eine Fluchtmöglichkeit vorhanden sein. Kein Elefant darf von einem anderen Elefanten in eine Ecke getrieben werden können, aus der er nicht fliehen kann. Dies in einem Gehege umzusetzen, ist aber mehr als kompliziert. Für zwei Tiere wäre es noch halbwegs möglich.
Leben aber mehrere Elefanten in der Anlage, die ein anderes Tier gemeinsam stellen wollen, wird es mit steigender Anzahl immer schwieriger, wenn nicht unmöglich.  Das Badebecken in der Elefantenanlage des Berliner Zoos verfügt so lange, wie ich die Anlage kenne, über zwei Einstiege. Vor einigen Jahren haben aber trotzdem die Kühe Ayesha und Svea gemeinsam die Elefantenkuh Iyoti in diesem Badebecken festgehalten und attackiert. Für Iyothi gab es keine Fluchtmöglichkeit mehr, denn die eine Kuh hatte einen Einstieg versperrt und die andere griff Iyoti von anderen Einstieg aus an. Im Dierenpark Emmen haben meines Wissens schon drei Elefanten gemeinsam eine Elefantenkuh angegriffen. Benötigt wird also immer eine Fluchttür mehr als die Zahl der möglichen Angreifer. Um sicher zu gehen, müsste jeder Raum also bei acht erwachsenen Elefantenkühen acht Türen haben. Diese Rechnung ist jedoch reine Theorie. Auf Dauer kann man keine Elefanten zusammen in einem Gehege belassen, die sich nicht vertragen. Hier ist eine genaue Beobachtung des Zusammenlebens nötig. Bei ersten Anzeichen eines "sich nicht Verstehens" ist unverzüglich eine Trennung nötig, wie es im Zoo Berlin (2003) oder im Dierenpark Emmen (2013)  dann auch gemacht wurde.

Einmal angenommen, es kommt wirklich eine weitere Elefantenkuh nach Erfurt. Es wäre ein Versuch, zwei (oder mehr) Tiere, die keine Familie mehr haben, zusammenzuführen. Diese Kühe dürfen dann einander aber nicht bis ans Ende ihres Lebens hilflos ausgeliefert sein.  Bei den ersten Anzeichen für Auseinandersetzungen zwischen einzelnen Tieren oder gar zwischen den Familien, die es dann eventuell in 25 Jahren in diesem Gehege geben könnte, muss für eine Partei schnell ein anderer Zoo gefunden werden. Ein Zoo mit einem Gehege verträgt auf Dauer nur eine Elefantenfamilie. Diese Langzeitplanung ist dabei nicht nur Sache des einzelnen Zoos sondern wie es der Name schon sagt, auch des Artkoordinators.

Inzwischen wurde im Haus eine Tafel angebracht, die den Besucher erklärt, wo die beiden Elefanten sein könnten, wenn er sie nirgends sieht. Das ist zwar besser als gar keine Information, eine besucherortientierte Lösung ist es jedoch nicht. 

Wie auf dem Video "Aufenthalt in Boxen" vom 03.04.2015 zu sehen, waren die beiden Kühe ab 15.50 Uhr wieder über längere Zeit nur von fern oder gar nicht zu sehen. Zuerst verschwand Chupa in einer Box. Safari folgte ihr nach wenigen Minuten durch die gleiche Tür. Immer mal wieder tauchte ein Tier hinter einer Tür auf. Gegen 15.57 Uhr zeigt sich Safari teilweise in einem Türrahmen. Von einem anderen Standort aus (und auch nur von diesem), konnte man sehen, dass auch Chupa in ihrer Nähe stand. Chupa wechselte immer mal wieder ihre Position und beide hatten teilweise ihre Köpfe sehr dicht beieinander. Ein Kind fragte, ob die Elefanten echt wären. Ein anders wollte wissen, warum der eine Elefant eingesperrt ist. Dass die Gitter hinter dem Elefanten waren und er also durchaus zu dem anderen gehen konnte, erkannte man nur bei genauerem Hinsehen. Mich faszinierte dieses Bild. Die beiden ruhten sich offensichtlich aus. Das hätten sie aber auch an verschiedenen Stellen im Gehege tun können. Sie wählten ihre Standorte jedoch dicht beieinander, was wiederum etwas über ihre Beziehung zueinander aussagt. Wer zu wem ging, kann ich leider nicht sagen. Erst gegen 16.38 Uhr verließen beide die Box wieder. Länger als 45 Minuten waren die Elefanten an späten Nachmittag eines Feiertages also nicht zu sehen. Das finde ich bedenklich. Die Tiere gehen offensichtlich auch zum Trinken in die Boxen. Zumindest kamen beiden mit einer nassen Rüsselspitze wieder in die Laufhalle. An den Nippeltränken habe ich sie bisher noch nicht trinken sehen. Aber vielleicht lernen sie es ja noch.

Erst am 23.04.2015 sah ich wieder Futternetze im Einsatz. Mir wurde seitens des Zoos zwar versichert, dass das Zufall wäre und diese durchaus eingesetzt würden. Es ist aber schwer zu glauben, dass ausgerechnet an den Tagen, wo ich den Thüringer Zoopark besuche, das Futternetz wegen der nötigen Abwechslung gerade nicht im Einsatz war. Meistens sieht man die beiden Elefanten das Futter aus den Löchern in der Wand fressen. Manchmal ist aber auch etwas anders zu sehen. So steckte am 07.02.2015 ein Stück von einem Baum in einem der Futterlöcher. Zuerst fielen mir die glatte Sägeflächen an diesem Holzstück auf. Erst Wochen später zeigte mir Safari den Sinn dieses Teils. An der Wurzel befindet sich noch ein Teil vom Stamm, der bestimmt einen Meter oder noch länger ist. Um an das Futterloch zu kommen, müssen die Elefanten dieses Teil erst aus der Wand ziehen. Beschäftigung ist das zwar auch. Damit es Wirkung hat, muss es wahrscheinlich hunderte solche Hindernisse geben.   

Sowohl innen als auch außen sind inzwischen viele mehr oder weniger große Holzstücke verteilt worden, mit denen sich die beiden Elefanten auch beschäftigen.

Auch eine Störung, wie sie auf dem Vidoe "Helle Aufregung" vom 07.02.2015 zu erleben ist, trägt zur Bereicherung des Elefantenalltags bei, auch wenn sie wahrscheinlich nicht bewusst herbeigeführt wurde.

Mir geht es auch nicht unbedingt um den Einsatz von Futternetzen. Mir geht es darum, dass die Elefanten ihr Futter suchen, an verschiedenen Stellen welches finden und es sich erarbeiten müssen. Sie sollen es nicht an einer oder auch zwei oder drei Stelle in sich reinschlingen können.

Ganz anders sieht das in der Außenanlage aus. Besonders Chupa aber auch Safari suchten auch noch im April 2015 immer wieder das Gelände nach Fressbarem ab und fanden auch immer wieder etwas. Dort sorgt der natürliche Bewuchs für Futterquellen, wie es im Video "Futtersuche" vom 07.02.2015 zu sehen ist. Im Haus, so sagte man mir, könne kein Futter verstreut werden, da die Elefanten sonst mit der Nahrung zu viel Sand aufnehmen. Prof. Fred Kurt hat in einem im Jahr 2001 erschienenen Buch [6] Methoden der Futteraufbereitung durch Elefanten beschrieben. Dazu gehörte auch, dass das Futter mit dem Rüssel gegen den Fuß geschlagen wird, um Erde und Sand vom Futter zu entfernen. Nun frage ich mich, ob das nur die asiatischen Elefanten können oder ob man im Thüringer Zoopark nur zu vorsichtig ist? Bei geschnittenem Obst oder Gemüse mit noch feuchten Schnittflächen bleibt der Sand sicher hängen. Aber warum wird kein anders Futter gestreut oder man lässt die Schnittflächen erst antrocknen?
Ein Nachteil der Futterlöchern ist, dass fast immer einer der beiden Elefanten dem Besucher das Hinterteil zudreht. (siehe auch Videos "Abends im Haus"). Hier wäre eine Futteröhre mitten in der Halle oder eben der häufigere Einsatz der ja eigentlich vorgesehenen Futternetze wünschenswert. Außerdem geht es auch darum, dass Futter und auch alle anderen Beschäftigungsmöglichkeiten im Haus so zu platzieren, dass sich die Elefanten zumindest bis zur Schließung des Zoos mit hoher Wahrscheinlichkeit in der Laufhalle aufhalten. Je weniger Elefanten in der Anlage leben, desto wichtiger wird diese Manipulation der Elefanten durch den Menschen.

Trotz aller noch bestehenden Verbesserungsmöglichkeiten, muss noch einmal erwähnt werden, welche Freiräume die Tiere schon seit Jahren im Thüringer Zoopark haben. Ganz egal wie die beiden auch immer aussehen mögen (siehe z. B. Video "Schlammbad"), sie dürfen so wie sie sind ins Haus. Wann der Dreck wieder abgewaschen wird, bestimmen die Tiere selbst. Sie können im Haus (und bei höheren Temperaturen auch draußen) jederzeit baden gehen. In anderen Zoos müssen sie sich vor Eintritt ins Haus abbürsten oder gar abduschen lassen. Die Erfurter Elefanten können heute weitestgehend selbst über ihren Tagesablauf entscheiden.
Was in diesem Zusammenhang noch fehlt, ist ein Isolationsvorhang für die Eingangstüren zum Haus. Dann könnten die Tore zwischen Laufstall und Außenanlage die meiste Zeit des Tages offen sein. Die Elefanten könnten dann selbständig entscheiden, wo sie sich aufhalten möchten.
Angedacht wurde das im Thüringer Zoopark schon. Es fehlt wohl nur noch eine Idee für das Material dafür. In dem Safaripark Blair Drummond, wo die Elefantenkuh Mondula derzeit lebt, hat man dafür Stücke von Bändern eines Förderbandes überlappend angebracht.


Mitte April 2015 ging es in der Thüringer Presse wieder um Kibo oder besser gesagt, um die Elefantenanlage, deren Bullensicherheit geprüft werden muss. Die Thüringer Allgemeine schreibt dazu:

"Gutachter vom Technischen Überwachungsverein (Tüv) sollen die Anlage nun in der kommenden Woche genau unter die Lupe nehmen. Geben sie grünes Licht, könnte der Transport in die Wege geleitet werden und voraussichtlich im Mai erfolgen. Zuvor müsste noch ein Termin mit einem auf Elefantentransporte spezialisierten Unternehmen gefunden werden.
Müssen aber weitere Mängel behoben werden, könnte es noch Monate dauern, bis Kibo in Erfurt ankommt. In diesem Fall würde auch der Sommer zu beachten sein, der durch seine möglicherweise zu heiße Temperaturen den Transport bis in den Herbst verzögern könnte. "Die Kinderkrankheiten im Elefantenhaus sind nach wie vor nicht behoben", sagte Merz. "Die Sicherheit der Besucher und der Pfleger steht für mich aber an oberster Stelle."
Die Haltung eines Elefantenbullen stellt höhere Sicherheitsanforderungen als die Haltung von Elefantenkühen. Der Tüv soll laut Merz herausfinden, ob die Anlage diese nächste Sicherheitsstufe erfüllt. Derzeit leben die beiden Kühe Safari (44) und Chupa (11) im Erfurter Zoo."

Vierzehn Tage früher hätte ich die Meldung für einen Aprilscherz gehalten. Sollte hier wirklich eine Anlage für die Zucht gebaut worden sein, die nicht bullensicher ist?

Da weder auf der Internetseite noch auf der Facebookseite des Thüringer Zooparkes nähere Informationen dazu zu finden waren, habe ich eine Anfrage auf die Facebookseite gestellt, die dann am 17.04.2015 durch entsprechende Beiträge auf beiden Internetseiten beantwortet wurden. Dort ist zu lesen, dass die beiden Elefantenkühe in den vergangenen Monaten "auf Details aufmerksam gemacht" haben, "bei denen noch Feineinstellungen notwendig sind, unter anderem am Trainingsgitter und den Behandlungseinrichtungen. Auch ein Sonnensegel muss noch montiert werden. Um dieses alles vorzunehmen, ist der Zeitpunkt vor Ankunft des Bullen geeignet. Der TÜV Thüringen" soll "mit Unterstützung der Unfallkasse Thüringen abschließend als neutrale Prüfinstanz die Steuerungs- und Bedientechnik der Schieber prüfen, um den vorschriftskonformen Zustand vor dem Tiertransport zu attestieren. Wenn die Ergebnisse des Gutachtens bearbeitet sind, wird der Termin für den Bullentransport festgelegt."

Am 18.04.2015 hat auch die Thüringer Allgemeine einige Inhalte aus den Artikel vom 15.04.2015 korrigiert. Als Grund für den Besuch des TÜVs wurde nun die Prüfung, der Steuerungstechnik der Schieber angegeben. Es wurde auch betont, dass aktuell keine Gefährdung für Mitarbeiter oder Besucher besteht.

Das mit mindestens einem Tor (Schieber) etwas nicht stimmt, konnte man am 07.02.2015 deutlich hören. Auch wenn dieser Schaden inzwischen vielleicht behoben wurde, ist eine technische Überprüfung durch Experten bestimmt eine gute Entscheidung. Das im April 2015 erst auffällt, dass der Tüv ja noch die Sicherheit des Geheges prüfen muss, will ich nicht glauben. Wäre das nicht schon bei Baubeginn bekannt gewesen und früher eingeplant worden?

Mit allen Bemerkungen zu in der Presse erschienen Artikeln ging und geht es nicht um eine Kritik an den Journalisten. Ein Mitarbeiter einer Lokalredaktion, und sei er auch in der Redaktion einer Landeshauptstadt beschäftigt, ist kein Enthüllungsjournalist. Er kann für einen Artikel nicht über Monate oder gar Jahre selber recherchieren. Er muss sich auf die offiziellen Informationen einer Einrichtung der Stadt verlassen können. Dazu gehört auch, dass er alle wichtigen Informationen zu einer Sache bekommt, die für die Leser der Zeitung von Interesse sein könnten. Die Ankunft des Elefantenbullen ist in Erfurt von öffentlichem Interesse.
Vor Gericht kann nicht nur eine Lüge, sondern auch das Weglassen von für die Sache wichtigen Informationen eine Strafe nach sich ziehen. Damit ist auch das Weglassen von wichtigen Informationen nicht die Wahrheit. Das vergisst so Mancher (Zoo) gerne.

Die Veröffentlichung des Thüringer Zooparkes vom 17.04.2015 enthielt endlich mal klare Worte zur aktuellen Lage, wie man sie von einem Zoo erwarten kann. Bleibt zu hoffen, dass das auch zukünftig so bleibt.


Seit dem 22.05.2015 stehen zwei Fotos mit der Unterschrift "Unsere Elefanten im Wald" auf Facebook. Zu sehen sind darauf Safari und Chupa, wie sie sich im dem bisher gesperrten Teil der Außenanlage über die Bäume hermachen. Aufgenommen wurden sie gegen 18.00 Uhr. Meine Verwunderung war groß, da ja vorher davon die Rede war, dass Gelände in diesem Jahr noch geteilt zu lassen und es auch in der Presse bisher dazu noch keine Meldung gab.

Die Medien beschäftigten sich nach wie vor mit der Bullensicherheit der neuen Anlage. Erst Anfang Mai gab es wieder neue Verwirrung.

So stellte z. B. der mdr am 07.05.2015 eine Meldung ins Netz, in der zu lesen ist, dass das Haus noch nicht die erforderliche Sicherheitsstufe drei habe. Im Zuge der Sparmaßnahmen beim Bau sei vieles gestrichen worden. … Um einen Elefantenbullen aufzunehmen, müsse das Haus nachgerüstet werden. Die Elefantenanlage sei deshalb von den zuständigen Prüfstellen noch nicht endgültig abgenommen worden.

Was genau damit gemeint ist, geht nach meinem Verständnis aus keinem der Artikel hervor. Angeführt wird u.a.:

 So fehlten im Außengelände auch noch Futterboxen, damit die Tiere beim Fressen beschäftigt sind.
 
 
 
 
 
 
 
Richtig ist, dass im Bauplan von außen befüllbare Futterboxen vorgesehen waren, die dann vorerst dem Rotstift zum Opfer fielen. Sie sind sicherlich sinnvoll und sie sollten auch unbedingt noch ergänzt werden. Meines Wissens ist das auch vorgesehen. Möglich ist auch, dass eine Anlage mit von außen befüllbaren Futterboxen die Sicherheitsstufe drei bekommt. Ein Elefantenbulle kann aber auch ohne diese Futterboxen halten werden. Ansonsten müssten einige Zoos die Bullenhaltung sofort aufgeben. Bullen wie übrigens auch Kühe, die im geschützten Kontakt gehalten werden, müssen ansonsten zeitweise in ein anderes Gehege gesperrt werden, damit Futter nachgelegt werden kann.
 Um beim Bau zu sparen, wurde auch die VIP-Lounge nur bis zum Rohbau fertiggestellt. Es fehlen Fenster, Heizkörper, Toiletten und Fußböden.
 Während der Bauphase nannte man die VIP-Lounge zwar noch Veranstaltungsraum. Aber sei es wie es sei, mit der Sicherheit der Anlage hat das absolut nichts zu tun.

Einige User haben auf der Internetseite des mdr hierfür schnell eine Erklärung gefunden: “Das Elefantenhaus ist eine solche Fehlinvestition in unserer Stadt, die man gar nicht in Worte fassen kann und die sich niemals amortisieren wird.“

Genau dieser Eindruck wird hier seit Wochen erzeugt. Architekten, Bauausführende aber auch die Stadtverwaltung und besonders der frühere Zoodirektor werden so hingestellt, als ob sie eine unbrauchbare Anlage gebaut haben. Das ist einfach nicht wahr. Es kann zwar niemand garantieren, dass nie ein Elefant aus der Anlage ausbricht. Das kann man bei keinem Tier. Auch Elefanten haben schon bewiesen, dass ein Zaun, hinter dem bereits seit Jahren Elefanten lebten, irgendwann für einen Elefanten doch überwindbar war. Tieranlagen werden von jedem neuen Bewohner aufs Neue getestet.

Glücklicherweise bekommen die beiden Elefanten von alldem nichts mit. Am 25.05.2015 waren die Spuren ihrer bisherigen Waldspaziergänge deutlich zu sehen. Neben abgebrochenen Ästen zeigt das nebenstehende Foto die in eine Schräge umgebaute Treppe. Vielleicht hat der Elefanten-TÜV sie als nicht elefantensicher eingestuft und kurzerhand abgerissen. Der Menschen-TÜV kann zwar Schieber und Tore testen, die Anlage selber aber nur der Elefant. Die größeren Steinblöcke halten also durchaus Elefanten stand, die kleineren aber eben nicht. Das hat jedoch absolut nichts mit Sicherheit zu tun. Als Mensch darf man auch nicht erwarten, dass die Elefanten ihre Anlage so belassen, wie sie vom Menschen für sie gebaut wurde. Die Elefanten werden sie auch in der Zukunft verändern und dass sollte man ihnen auch nicht übel nehmen.

Gegen 13.00 Uhr war an diesem Tag jedoch kein Elefant im Wald. Beide standen vorm Haus und warteten wahrscheinlich auf den Einlass zum Mittagstraining. Das fiel jedoch aus und die beiden wurden nur zum Auslegen der neuen Futterration in den Bullenlaufstall gesperrt. An mehreren Stellen in der Außenanlage lagen dann kleine Grasberge. Auf dem Sand in unmittelbarer Nähe des Hauses waren sie leicht zu erkennen. Safari und Chupa haben  sie schnell in Besitz genommen. Chupa machte sich dann mit Marschverpflegung im Rüssel auf den Weg in Richtung Wald. Unterwegs hat sie auch die beiden Häufchen auf der kleinen Wiese gefunden. Als sich Safari ihr näherte, setzet Chupa dann um 14.18 Uhr ihren Weg in Richtung Wald fort. An der Stelle, wo sich bisher die Abtrennung befand, stoppte sie dabei kurz.  Safari folgte ihr unverzüglich. Hier gibt es noch auf dem Boden reichlich Nahrung. Kräuter, Mohnblumen und andere Pflanzen verschwanden im Elefantenmaul. Die anwesenden Hobbygärtner waren entsetzt. Einer meinte: Die wissen wohl nicht wieviel Arbeit es macht bis eine Blume blüht. In meinen Garten kommt mir kein Elefant. Aber auch die Bäume mussten daran glauben. Noch können die Elefanten die Äste gut erreichen und es war nur ein lautes Knacken zu hören. Die Bäume an sich blieben noch stehen. Safari schob sich dann ins Dickicht bis dicht an den Weidezaun, der einige der Bäume schützen soll. Ob er den Zweck erfüllt, wird die Zeit zeigen. Wenn er ihn nicht erfüllt, haben zwar einige Bäume den Schaden und Elefantenpfleger, Gärtner und das Management müssen sich etwas einfallen lassen. So ist das Leben heute, so war es gestern und so wird es auch morgen sein. Das hat absolut nichts mit Fehlplanung zu tun.

15.20 Uhr waren beide dann wieder in ihrer gewohnten Umgebung und standen um 15.28 Uhr wieder vor der Tür zum Elefantenhaus. In der Laufhalle erwarteten sie diverse Grashügel sowie Obst und Gemüse. Futternetze sah man zwar keine, aber die beiden hatten erst mal einen Grund um in der Halle zu bleiben. Um 18.00 Uhr sind sie dann vielleicht wieder im Wald. Aber da war ich schon zu Hause. Einen Eindruck von diesem Ausflug egibt das Video "Im Wald".

Unter der Überschrift „Was heute wichtig ist“ verkündete die Thüringer Allgemeine dann am folgenden Mittwoch, dass für die Elefanten ab dem Vormittag dieses Tages das gesamte Außengelände zur Verfügung steht.

Die Medienvertreter waren wohl an diesem Tag zu einem Pressetermin geladen. Diese Vorgehensweise, zuerst einmal zu probieren und dann die Presse sozusagen zur Premiere einzuladen, hat ja durchaus ihre Berechtigung. Es macht aber keinen Sinn, den Medien und damit auch dem Zuschauer, Zuhörer oder dem Leser Unwahrheiten zu präsentieren. Im Thüringen Journal des mdr sprach man dann davon, dass Chupa „kurz vor halb zwölf Neuland betrat“. Man hätte sicher besser daran getan, den Termin nicht so präzise zu benennen. Dazu hätte man aber wissen müssen, dass Tausende von Besuchern, die über das Pfingstwochenende im Zoo waren, die Elefanten bereits im Wald gesehen haben. Zumindest für sie war es ohne weiteres möglich diese Lüge als solche zu entlarven. Vertrauen baut ein solches Vorgehen nicht auf sondern ab.

Im Rahmen der Berichterstattung über dieses Ereignis kam auch wieder das Thema "Beanstandungen des TÜV zur Bullensicherheit der Anlage" zur Sprache. Zu hören war im Thüringen Journal, dass zwar alles nötige zur Gewährleistung der Sicherheit vorhanden ist, aber z. B. noch Ablaufpläne darauf eingestellt werden müssen. Diese Bemerkung kann ich mir nur so erklären, dass es für bestimmte immer wieder kehrende Abläufe oder auch besondere Ereignisse Pläne geben muss, in denen die nötigen Tätigkeit und deren Reihenfolge geregelt ist. Dann frage ich mich aber, wieso es diese dann bisher noch nicht gab. Wirklich klar ist mir das eigentliche Problem damit aber immer noch nicht. Es wäre wünschenswert, diese verwirrenden Meldungen einmal so zu erklären, dass man es als interessierter Zoobesucher auch versteht. Eines wurde aber ganz deutlich gesagt. Die Elefantenanlage ist sicher. Damit kann aber nur gemeint sein, dass sie so sicher ist, wie es die gesetzlichen Regelungen vorschreiben.

Ein Termin für die Ankunft des Elefantenbullen Kibo wurde noch nicht genannt. Der mdr stellte aber in dem Beitrag klar, dass die Ankunft von Kibo noch keine Garantie für baldigen Nachwuchs sein wird.
Das ist wohl war. Es ist gegenwärtig keine Rede mehr davon, evtl. noch einen zweiten älteren Bullen nach Erfurt zu holen. Im September 2014 habe ich noch verkündet, dass ich die Geburt von Chupas Enkelkind noch erleben möchte. Inzwischen wäre ich schon dankbar, die Geburt ihres ersten Kalbes noch erleben zu dürfen.

In vielen Zoos und eben auch in Erfurt, dürfen Elefanten ihren Aufenthaltsort nicht immer selber wählen. Damit ist nicht das kurzzeitige Aussperren der Tiere wegen notwendiger Arbeiten gemeint. Mir geht es um das Absperren von Teilen der Anlagen, die dann über längere Zeit ungenutzt bleiben. So war am 30.05.2015 für die Elefanten des Thüringer Zooparks gegen 18.40 Uhr weder der Wald (bis Ende des Besuches) noch das Haus (bis 19.55 Uhr) zugänglich. Offensichtlich stellt das für Elefanten aber ein Problem dar, wenn sie Teile der Anlage nicht betreten dürfen. Das zeigt sich z. B. darin, dass die Tiere ersten über längere Zeit unmittelbar vor der Tür stehen und zweitens auch stereotype Bewegungen zeigen. So begann Safari, die ich eigentlich noch nie habe weben sehen, gegen 19.45 Uhr den Kopf hin und her zu schaukeln. Sicher sollten die beiden an diesem Tag - im Zoo fand die Tropennacht, eine öffentliche Abendveranstaltung, statt – länger als üblich draußen zu sehen sein. Aber warum war dann wieder der Wald abgetrennt? Beobachtungen in Safaripark Blair Drummond in Schottland ergaben einen erheblichen Rückgang selbst ausgeprägter Stereotype (u. a. bei Mondula) nachdem die Elefanten dort über die meiste Zeit des Tages selber entscheiden können, ob sie sich im Haus oder in der Außenanlage aufhalten wollen. Der Pfleger hat dann immer noch die Möglichkeit die Tiere auszutricksen, um sie an den Ort zu bringen an dem er sie haben will. Wichtig ist nur, dass die Elefanten denken, sie dürfen alles und machen alles aus freien Stücken.


In der Mitte der Außenanlage wurde inzwischen ein Futterbehälter aufgestellt. Wahrscheinlich wird die von außen befüllbare Futterwand nun doch noch einige Zeit auf sich warten lassen. Aber auch ein solcher Behälter könnte zusätzliche Beschäftigng bingen. Hier kann man nicht nur, wie bereits geschehen, Grünfutter reinlegen.

An einem Nachmittag lagen auch gefüllte Papiersäcke in der Außenanlage. Leider liegt aber das Grünfutter überwiegend an der Mauer zwischen Bullen- und Kuhaußenanlage. Dazu einfach einmal ein Zitat aus der Dokumentation "Tödliche Langeweile", die am 23.07.2015 auf 3sat wiederholt wurde: "Nichts ist trostloser als jeden Tag das gleiche Futter aus dem gleichen Napf serviert zu bekommen.“
Hier muss unbedingt noch mehr Abwechslung her.

Der Zugang zum Wald ist für die Elefanten rst einmal wieder versperrt.

Dass der Wald zwischenzeitlich mal wieder zugänglich gewesen sein mus, kann man an den Bäumen oder an dem, was von ihnen noch übrig ist, genau sehen.

Hier haben die Beiden schon öfter mal wieder geerntet. Soweit die Rüssel reichen, wurden die Zweige bereits verspeist. Von einigen Bäumen wurden auch schon Teile der Rinde entfernt. Kleiner Bäume und Sträucher wurden gänzlich gefällt.

Nachfolgend einige Aufnahmen, die die Veränderungen von verschiedenen Standorten zeigen:

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06/2015Foto vergrößernFoto vergrößernFoto vergrößern
07/2015Foto vergrößernFoto vergrößernFoto vergrößern

Meine Vermutung, dass die Sicherheitsstufe 3 keine Voraussetzung für die Bullenhaltung ist, hat sich inzwischen bestätigt. Nach meinem gegenwärtigen Wissensstand geht es dabei um eine Einstufung der Gehege durch die für die Tierpfleger zuständige Berufsgenossenschaft, also nicht um Bullenhaltung sondern um die höchstmögliche Arbeitssicherheit. Es ist sehr lobenswert, dass Frau Dr. Merz die Sicherheitsstufe 3 für das neue Gehege anstrebt und entsprechende Nachbesserungen veranlasst. Aber warum kann man das nicht verständlich erklären? Einfach einen Fachbegriff in die Menge zu werfen ist eine Unart vieler Fachleute. Und ihre Verwunderung, wenn ein Laie es nicht sofort vollumfänglich versteht, ist dann groß.

Die Arbeiten an den Toren sollen inzwischen abgeschlossen sein und der Bulle könnte nun einziehen. In Insiderkreisen wird inzwischen über einen Termin Ende August gesprochen, wobei immer noch Kibo im Gespräch ist.

Wahrscheinlich geisterte ein Bild wie das nebenstehende durch meinen Kopf, als ich 2011 über die Baumpflanzungen vor Baubeginn schrieb.

Gepflanzt wurde er kürzlich im neuen Wildlands Adventure Zoo in Emmen, der im Frühjahr 2016 eröffnet werden soll. Diese Gewächs verdient die Bezeichnung Baum, was nicht nur im Vergleich zu dem Absperrungsgitter der Baustelle im Vordergrund deutlich wird. Der kleine weiße Streifen auf dem Stamm ist ein Anhänger, wie man ihn z. B. auch an Weihnachtsbäumen findet. Damit lässt sich die Größe vielleicht erahnen.

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Am 30.07.2015 berichtete die Thüringer Landeszeitung unter dem Titel "Nachbesserungen am Elefantenhaus" erneut darüber, dass der Bullenumzug sich weiter hinauszögert. Angeführt wurde im Einzelnen:

 „Der Tüv habe bemängelt, dass die Verriegelungssysteme nicht getrennt voneinander funktionieren … . Vorgeschrieben seien Schieber, die sich einzeln versperren lassen.“
 Wenn ich den Elefantenpfleger am 12.07.2015 richtig verstanden habe, geht es darum, dass ein Tor zwei unabhängig voneinander arbeitende Schließmechanismen haben sollte und dass dies auch nachgebessert werden wird. Warum aber ist das unabdingbare Voraussetzung für die Bullenhaltung und spielt bei der Haltung von Elefantenkühen keine Rolle? Für Elefantenkühe, die im geschützten Kontakt gehalten werden, wie es eben in Erfurt der Fall ist, gilt das meines Erachtens dann auch. Oder sollten das alles nur Ausreden sein?
 Die Kuratorin konnte der Presse zwar keine Termin nennen, hofft aber, „dass Kibo die Reise im Herbst antreten kann. Ewig würden die Wiener nicht warten … . Afrikanische Elefantenbullen seien europaweit sehr begehrt.“
  Dazu möchte ich auf die News des Vereins Elefantenschutz Europa vom Februar 2015 hinweisen, wo unter anderem zu lesen ist:

" … Somit gibt es in ganz Europa 22 Afrikanerbullen, die aktuell keine oder kaum Zuchtaussichten in ihren Zoos haben, aber als Zuchtpartner für die Erfurter Kuh "Chupa" besser geeignet wären als der Wiener "Kibo".

Neben "Chupa" warten im Übrigen in weiteren 13 Zoos noch weitere 37 fruchtbare Weibchen auf einen geeigneten männlichen Zuchtpartner, hinzu kommen 6 sehr junge Nachzuchtkühe, die demnächst geschlechtsreif werden. Die meisten von ihnen warten seit Jahren.

Das europäische Zuchtprogramm für Afrikanische Elefanten steht kurz vor dem Zusammenbruch. Die Situation ist nicht neu, sondern seit langem bekannt. Ursächlich sind weder ein Mangel an fortpflanzungsfähigen Afrikanischen Elefanten noch eine "schwere Züchtbarkeit" verantwortlich. Sollte der Aufbau eines selbsterhaltenden Bestandes misslingen, liegt dies einzig daran, dass in den letzten Jahren zu wenig sinnvolle Entscheidungen getroffen wurden, um das Zuchtprogramm voranzubringen. In diesen Kontext reihen sich die aktuellen EEP-Pläne für Erfurt nahtlos ein.

Wenige Tage später berichtete die Thüringer Allgemeine unter der Überschrift "Was heute wichtig ist" in einer winzigen Meldung darüber, dass sich die (Nach)Arbeiten an der millionenteuren Elefantenanlage im Erfurter Zoopark ihrem Ende nähern. Verwiesen wurde auch darauf, dass sie jetzt bullensicher sein soll.

Am nächsten Tag schmückte ein Bild von Safari und Chupa die Titelseite selbiger Zeitung. Die nebenstehende Überschrift verriet, dass der Bulle aus Wien Mitte August nach Erfurt kommen soll.

In Lokalteil derselben Ausgabe wurde der Ankunftstermin dann mit Spätsommer oder frühem Herbst angegeben. Auch das Thema Bullensicherheit wurde dort etwas anders dargestellt. Hier war davon die Rede, dass die Arbeiten zum Erreichen der Sicherheitsstufe 3 noch nicht abgeschlossen sind, diese aber nur für aggressive Bullen nötig wäre und der gut trainierte und wohlerzogene Jungbulle Kibo deshalb schon vorher einziehen könne.

Liebe Verantwortlichen aus dem Thüringer Zoopark: Dieses Hin und Her macht auf keinen Fall interessant, man macht sich damit wohl ehr lächerlich.

Eine erfreuliche Information in besagtem Artikel vom 05.08.2015 war, dass sich die Zoodirektorin Frau Dr. Merz weiterhin um einem erwachsenen Bullen bemüht, der neben Kibo vorrübergehend mit in die Anlage einziehen soll. Aber soll man das nun glauben oder wird das morgen wieder revidiert?


Am 19.08.2015 betrat Kibo gegen 21.00 Uhr eine der Bullenboxen im Thüringer Zoopark. In einem Artikel der Thüringer Allgemeinen vom 20.08.2015 wird dazu der Elefantenpfleger zitiert, der Kibo auf seiner Fahrt nach Erfurt begleitet hat: "In Wien war Kibo noch kein richtiger Bulle. Er braucht jetzt Zeit für sich, um erwachsen zu werden."

Das er noch Zeit zum Erwachsenwerden braucht, ist unbestritten. Hoffentlich bedeutet das "Zeit für sich" aber nicht, dass er die nächste Zeit allein in einem Gehege verbringen wird. Äußerungen wie "Kibo muss erst realisieren, dass er der Mann im Hause ist." lassen das aber befürchten.

Soziale Kontakte sind nicht nur für Kühe sondern auch für das Erwachsenwerden eines Elefantenbullen wichtig, auch wenn er dafür in einer Bullengruppe besser aufgehoben wäre.


Tusker (geb. 1991) fotografiert am 29.05.2010 Kibo (geb. 2005) fotografiert am 23.08.2015

Im Vergleich mit seinem Vater Tusker fällt Kibos jugendliches, wenn nicht sogar kindliches, Aussehen besonders auf. Seine langen Beine, der sehr schmalen Körper und die dicken Stoßzähne lassen ihn unproportioniert erscheinen. Wie beim Menschen, haben wahrscheinlich auch heranwachsende Elefanten Phasen, in denen sie in die Höhe schießen. Anschließend sehen sie dann erst einmal schlaksig aus, um dann wieder an Körpermasse zuzulegen. Während bei erwachsenen Elefanten der Körper hinten fast bis zum Knie reicht, endet er bei Kibo beinah noch an der Hüfte. Dass er sich noch an der Grenze vom Kind zum Jungerwachsenen befindet, wird inzwischen auch von Zoopark und Presse eingeräumt. Aus der Pubertät ist inzwischen Frühpubertät geworden. Die Entwicklung eines Elefanten ist, was die Zeiträume betrifft, durchaus mit der eines Menschen vergleichbar. Fortpflanzung in der Frühpubertät ist auch bei Elefanten nicht natürlich.

In besagtem Artikel wird aber immer noch davon ausgegangen, dass das Erwachsenwerden binnen eines Jahres erfolgen könnte. Wir werden sehen.

Am späten Nachmittag des 22.08.2015 war Kibo nur in den Bullenboxen zu sehen, während Safari und Chupa die Halle und auch ihr Außengehege nutzen dürften. Wenn man dort durch Stahlrohre, Stromdrähte, verschmierte Scheiben trotz Lichtspiegelungen einen Blick auf ihn erhaschen konnte, sah man ihn immer wieder hin- und herlaufen. Zwischendurch verbrachte er immer mal wieder einige Zeit mit fressen, stand aber auch öfter vor der Verbindungstür zur Kuhinnenanlage. Nur Safari reagierte einmal auf ihn. Zumindest könnte man eine Bewegung in Richtung der Tür so deuten. Wahrscheinlich darf er kurzzeitig auch in die Innenanlage der Kühe, so war es zumindest am Vormittag bzw. am frühen Nachmittag des nächsten Tages. Ein kurzer Film "Kibo im Thüringer Zoopark" wird in Kürze einige Eindrücke davon vermitteln.


Am 24.08.2015 widmete die Presse dem Elefantenbullen Kibo erneut ihre Aufmerksamkeit. Der Thüringer Zoopark hatte für 10.00 Uhr Kibos erste Schritte in der Außenanlage angekündigt. Berichtet wurde dann in erster Linie darüber, dass Kibo wider seiner Wiener Gepflogenheiten sofort in das Badebecken der Außenanlage stieg. Für mich ist das eigentlich nicht verwunderlich, hatte man ihm doch diverse Leckereien hineingeworfen.

Der Artikel in der Thüringer Allgemeine vermittelte zu meiner Freude diesmal erstaunliches Wissen über Elefanten. Die wiedergegebenen Entscheidungen des Thüringer Zooparkes waren jedoch stellenweise sehr unerfreulich.

 "Der neunjährige Elefantenbulle soll jetzt verstehen, dass er der Mann im Hause ist. Die ältere Elefantendame Safari, so die Befürchtung der Tierpfleger, würde ansonsten als mütterliches Oberhaupt über die beiden jungen Elefanten Kibo und Chupa wachen - und keine Paarung zwischen den beiden zulassen."

 
 
 
 
 
 
Wenn Bullen schon in jungen Jahren in ihre zukünftige Zuchtgruppe kommen, kann es durchaus sein, dass die Tiere wie Geschwister leben und sich aus eigenem Antrieb, aber auch durch Intervenieren der älteren Tiere, nicht fortpflanzen. Das ist die eine Gefahr. Zu befürchten ist aber auch, dass das mit dem "verstehen, dass er der Mann im Hause ist", nicht so schnell gehen wird. Der Bulle Tempo kam schon als einjähriges Kalb in den Tierpark Berlin. Er musste erst 20 Jahre alt werden, bis er sich gegen die erwachsenen Kühe zu behaupten begann. Das wäre nach den Beobachtungen wild lebender Elefanten das Alter, in dem sich die Bullen zur Fortpflanzung so langsam wieder in die Familien begeben. In der Zwischenzeit leben sie eigentlich in Junggesellengruppen. In dem Artikel wird zwar angedeutet, das Mütter ihren männlichen Nachwuchs in Kibo Alter fortschicken und diese dann eine Weile ein Junggesellenleben führen. Erwähnt wird aber leider nicht, dass sich die Junggesellen dann auch zu Gruppen zusammenschließen.
 Der Bulle Tempo ist jedoch auch ein Beispiel dafür, dass Bullen durchaus auch schon in jüngeren Jahren Kälber zeugen können. Er war 13 Jahre alt, als sein erstes Kalb geboren wurde, Kibos Vater Tusker war 14 Jahre. Andererseits gibt es aber auch Beispiele, so z. B. aus dem Zoo Duisburg oder dem Allwetterzoo Münster, wo der Bulle schon als Jungtier mit den Kühen zusammenkam und sich dort nicht fortpflanzte. Dieses Risiko geht der Thüringer Zoopark auch mit Kibo ein.

Die Zoodirektorin Frau Dr. Merz verwies in einem Interview mit dem mdr darauf, dass die Zucht von Elefanten eine langfristige Sache sei. Sicher dauert es Jahrzehnte, bis in der Dornbuschsavanne eine der Größe der Anlage angemessene Elefantenfamilie lebt. Mit sechs erwachsenen Elefantenkühe kann etwa 20 Jahre nach der Geburt des ersten Kalbes gerechnet werden. Kommt also das erste Kalb im Jahr 2018 zur Welt, wäre das im Jahr 2038 der Fall. Wann Chupa aber wirklich das erste Kalb zur Welt bringt, steht in den Sternen. In den Sternen steht auch, wann die drei Elefanten sich das erste Mal in einem Gehege begegnen werden.

Die Wahrscheinlichkeit, innerhalb von 2 bis 3 Jahren im Thüringer Zoopark ein Kalb zu haben, steigt mit dem Alter des Bullen bei der Ankunft im Zoo. So wurde z. B. das erste Kalb des Bullen Radza schon zweieinhalb Jahre nach seiner Ankunft im Emmener Dierenpark geboren. Er war bei seiner Ankunft aber bereits 37 Jahre alt.

Die Thüringer Allgemeine schrieb weiter:

  "Zunächst soll Kibo sich eingewöhnen und Selbstbewusstsein tanken. Dann wollen die Tierpfleger die Elefanten an ein sogenanntes „Schmusegitter“ lassen. Also eines, an dem sie sich beschnuppern können, ohne aber in direkten Kontakt zu kommen."
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Als Schmusegitter bezeichnet man in einem Elefantengehege ein Tor, das zwischen zwei Gehegen, an das von beiden Seiten Tiere herantreten und sich berühren können. Zwischen der Bullen- und Kuhaußenanlage im Thüringer Zoopark kommen dafür zwei Tore in Frage.
Die Kontakte an diesen beiden Toren müssten ja nun aber erst einmal verhindert werden. Unklar bleibt dabei, wie man die Tiere außen absperren will, damit sie an diesen Toren keinen Kontakt zueinander aufnehmen können. Dazu benötigt man ein Außengehege der Sicherheitsstufe 3, also ein dreigeteiltes, sodass zwischen dem Gehege mit Kibo und dem Gehege mit Safari und Chupa noch ein leeres Gehege ist. Durch einbeziehen der beiden von Besuchern nicht einsehbaren Krale könnte das erreicht werden. Man könnte aber auch die beiden Toren mit einer massiven Stahlplatte abdichten.
 Das würde aber auch bedeuten, dass Kibo über längere Zeit keinerlei körperlichen Kontakt zu einem Artgenossen haben wird. Wenn ein pubertierender Jungbulle die Einsamkeit vorziehen würde, hatte sich der damals acht-jährige Abu bestimmt nicht direkt neben das Jungtier Panya gelegt. Er hätte in der Elefantenanlage des Bergzoos Halle sicher einen einsamen Platz gefunden oder Panya von seinem Schlafplatz vertrieben. Beide Tiere haben sich aber in dem Gehege dicht beieinander zum Schlafen hingelegt und das ist normales Elefantenverhalten.

Elefanten leben eigentlich nie lange allein und schon gar nicht in Kibos Alter. Selbst ein erwachsener Bulle, der für ihn interessante Kühe wahrgenommen hat, jagt zwar möglicherweise die anderen Bullen weg, begibt sich aber dann zu der Familie und ist also auch nur kurzzeitig allein. Und was das wichtigste ist: Er wählt dann seine Einsamkeit selber und sie wird ihm nicht von den Menschen aufgezwungen.

Der Kürze des Zeitraums in dem Kibo zunächst einmal allein bleiben sollte, hat mich dann doch sehr überrascht. Bereits vier Tage später berichtete die Presse über Kibos erste Begegnung mit Safari und Chupa. Alle drei durften in ihre Außenanlage und sich am Schmusegitter begrüßen. Das Schmusegitter birgt aber ein Problem. Kommt der zweite Elefant nicht auch an das Gitter, steht der Erste dort umsonst. So erging es Kibo dann am 30.08.2015. Oft stellte er sich an eines der Gitter, von der anderen Seite kam aber selten eine der beiden Kühe.

In der Presse war inzwischen zum wiederholten Mal davon die Rede, dass Kibo seine Wiener Gewohnheiten noch nicht abgelegt hat. Gemeint Ist damit, dass er sich an der Futterstelle ein Bündel Futter nimmt und damit durch die Anlage läuft. Dabei frisst er im Laufen immer wieder davon.

Die Thüringer Allgemeine zitiert in diesem Zusammenhang die Direktorin des Thüringer Zooparks wie folgt:

 "Er hat sich noch nicht daran gewöhnt, dass ihm keiner sein Essen streitig macht. … Zuerst kommt bei ihm immer noch das Fressen und erst dann die Frauen."
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Ist es wirklich sinnvoll, dass Kibo sein Futter für sich allein hat? Gewöhnt er sich daran, wird er sein Futter in wesentlich kürzerer Zeit verschlungen haben und sich anschließend langweilen. Muss er sein Futter zwischenzeitlich verteidigen, verlängert das den Zeitraum des Fressens. Auch der Wechsel des Fressplatzes, weil ein ranghöherer Artgenosse diesen beansprucht, bewirkt ähnliches. Diese Rangordnung wird in dem Artikel mit „unter dem Pantoffeln der Mutter stehen“ bezeichnet. In jeder Elefantengruppe gibt es eine Rangordnung und die akzeptiert man als Elefanten besser und das tat offensichtlich auch Kibo. Außerdem ist er noch ein Kind und damit akzeptiert er seine Mutter. Dazu kommt, dass die Elefantenmütter nicht die besten Happen an die Kinder abgeben, sondern für sich beanspruchen. Auch das ist ganz normales Elefantenverhalten. Nicht nur hier stellt sich mir die Frage, ob Kibo Elefant sein darf oder so sein soll, wie ein Mensch ihn haben möchte?

Und was sein Interesse für das andere Geschlecht betrifft: Leute, der Elefant ist noch nicht einmal zehn Jahre alt. Er ist noch ein Kind. Elefantenalter ist durchaus mit Menschenalter vergleichbar. Wer bitte rät seinem zehnjährigen Sohn zur Gründung einer Familie? Hier sollte man den Vergleich mit dem Menschen anstellen, um sich selber klar zu machen, was man da fordert.


In der Nacht vom 25.09.2015 zum 26.09.2015 hat es Kibo irgendwie geschafft, ein Befestigungsseil für Futternetze oder Äste in einer seiner Boxen abzureisen. Das Seil hat er dann so abgelegt, das Chupa es greifen und es sich um den Hals legen konnte. Ein Wachmann sah Chupa mit dem Seil und informierte Zoomitarbeiter, die den Halsschmuck schnell entfernt haben. Das Ganze ging damit glücklicherweise für alle Beteiligten glimpflich aus. Wie bereits erwähnt, erfolgt die Abnahme von Tierhäusern durch die Tiere selbst.

Ungefährlich war dieser Zwischenfall keinesfalls. Wie Csami bereits 2000 bewies (siehe Foto) fällt es Elefanten nicht schwer, aus einem Seil eine Schlinge zu knüpfen. Bleibt er damit dann unglücklicherweise irgendwo hängen, können die eigenen Befreiungsversuche zu Verletzungen oder gar zum Tode führen. Zusammenfassend gibt es hierzu nur zu sagen, dass an den Halterungen der Futternetze offensichtlich noch gearbeitet werden muss.

Aus diesem Ereignis hat diesmal nicht die Presse sondern der Zoo selber eine Nachricht gemacht, in der sich die Realität mit Spekulation mischt. Hier ein Auszug aus „Verlobungsgeschenk für Chupa?!“ von der Facebookseite des Thüringer Zooparks: Elefantenbulle "Kibo" hatte sich kurzerhand (-rüssel) dazu entschlossen, aus dem Befestigungsseil für Futteräste seiner Herzensdame Chupa ein Geschenk zu bereiten. Diese verstand es dann gekonnt daraus eine Hals-Ohren-Kette zu basteln und Kibo damit eindeutig und unmissverständlich klar zu machen, was sie in Zukunft von ihm erwartet.

Wenn die Fachleute aus dem Thüringer Zoopark mit ihrer Bewertung richtig liegen, dann wollte sich Csami wahrscheinlich schon im Jahr 2000 selber ein Futternetz knüpfen.
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Anlässlich von Kibos zehnten Geburtstag gab es im Thüringer Zoopark einen Pressetermin, der auch einen Artikel in meiner Tageszeitung nach sich zog.

Verwundert las ich am 10.10.2015, dass Kibo einen Tag zuvor volljährig geworden ist. So zumindest drücke sich wohl die Zootierärztin gegenüber der Presse aus. Welch ein Glück, dass Kibo keine Zeitung lesen kann und damit von dem Druck, der auf ihm lastet, nichts mit bekommt.

Was bedeutet denn aber Volljährigkeit bei Elefanten? Dürfen sie jetzt ein selbstbestimmtes Leben führen und z. B. ihren Aufenthaltsort selber wählen? Dann würde ich Kibo als erstes den Schlüssel für die Verbindungstüren zu den Gehegen der Elefantenkühe geben. Oder sollte man gleich alle Türen öffnen? Chupa ist ja dann schon seit mehr als einem Jahr volljährig und Safari schon seit Jahrzehnten. Soll aber darauf angespielt werden, dass Kibo jetzt ein erwachsener Bulle ist, so ist das einfach falsch. Da das Durchschnittsalter eines Menschen in Deutschland inzwischen über 80 Jahre beträgt und laut einem Artikel des Spiegels das eines Zooelefanten bei 18,9 Jahren liegt, wäre ein Elefant mit vier Jahren volljährig. Der Thüringer Zoopark selber gibt das mögliche Alter eines Elefanten mit mehr als 60 Jahren an. Damit läge die Volljährigkeit bei ca. 14 Jahren. Diese Rechnerei weiterzuführen ist aber sowieso sinnlos, da Volljährigkeit zumindest in Deutschland für den Großteil der Menschen nicht gleichbedeutend mit der Gründung einer Familie ist und sich Elefanten danach überhaupt nicht richten.

Schönreden hilft hier nicht. Wenn die Aussichten auf Kälber verbessert werden sollen, ist Handeln nötig.

Weitere Videos vom Leben in der Dornbuschsavanne folgen in Kürze.

Weitere Fotos vom

sowie Videos vom

sind auf meiner Facebookseite zu finden.

 
     
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