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Das Umdenken in Sachen Elefantenhaltung im Thüringer Zoopark hatte einen traurigen Anlass: Der in Erfurt ausgebildete Elefantenpfleger Gerd Kohl wurde im Tiergarten Wien Schönbrunn vom Jungbullen Abu getötet. Nun wurden nicht nur die Pläne für die Umgestaltung der Anlage und Abgabe von Aja ernsthaft verfolgt, sondern auch übe die Haltung auf geschützten Kontakt nachgedacht. Eine Thüringer Tageszeitung schrieb dazu: "Der Erfurter Zoodirektor Norbert Neuschulz bestätigte indes, das eigene Areal schnellstmöglich umgestalten zu wollen, so dass die Pfleger nicht mehr direkt in Berührung mit ihren Schützlingen kommen. Die schwer zu führende Elefantenkuh Aja solle möglicherweise abgegeben werden."

Eingeführt wurde der geschützte Kontakt aber erst man Monaten.

Am 18.10.2005 wurde Aja dann nach Spanien gebracht, wo sie aber nicht lange blieb. Schon am 07.04.2006 ging es für sie weiter in den Ouwehands Dierenpark Rhenen (Zoo Rhenen) in den Niederlanden. Dort lebt sie nun mit der am 29.12.1996 in Parque de la Naturaleza de Cabarceno (Cabarceno Zoo) in Spanien geborenen Duna, einer Tochter von Zambi und Chisco.

   Ein Besuch im Jahr 2009 lieferte mir deutliche Anzeichen, dass die Beziehung zwischen den beiden von Duna Seit von Angst bestimmt ist. Auch dort stand Aja an diesem Tag entweder allein in einem Teil der Anlage oder mit dem Bullen Tooth (geboren 1992 im Krüger Nationalpark Südafrika; ab 13.02.1998 West Midland Safari Park und ab 19.06.2007 im Zoo Rhenen) zusammen. Die für Elefanten so wichtige Weibchengruppe fehlt ihr auch hier. Für Aja gibt es wohl auch keine Hoffung auf ein elefantengerechtes Leben in Menschenhand mehr, man kann sie weder zu ihrer Mutter zurückbringen noch wird sie selber in ihrem Alter noch Mutter werden. Leider ist es aber auch Duna nicht vergönnt, gemeinsam mit ihrer Mutter Zambi zu leben, sondern sie muss ihr Leben ohne die für das Herdentier Elefanten so wichtigen Kontakte zu anderen Elefanten in Rhenen verbringen.

Vermisst wurde Aja im Thüringer Zoopark wahrscheinlich nur von Csami (nebenstehendes Foto aus den Jahre 2000). Csami hielt sich nach Ajas Transfer nach Spanien Abends oft allein in deren Box auf, was mich schon die nächste Spaltung der nun nur noch drei Elefanten umfassenden Gruppe vermuten lies. Glücklicherwiese hatte ich aber Unrecht.

Die nun in Erfurt verbliebenen Elefanten können sich sowohl in der Außenanlage als auch in Haus frei bewegen. Ihnen steht den überwiegenden Teil des Tages, entsprechend der Möglichkeiten des alten Hauses, die maximale Fläche zur Verfügung. Sowohl im Haus als auch in der Außenanlage wurden Futterlöcher angebracht. Gemüse wird nun geschnitten und in der Anlage verteilt.

Wegen der nachdrücklichen Forderung der Naturschutzbehörde, die eine Ausnahmegenehmigung für das Betreiben der nach EU-Richtlinie zu schließende Elefantenanlage nur bis Anfang 2012 erteilte, begann 2006 die längst überfällige Planung für eine Erweiterung der Elefantenanlage einschließlich des Neubaus einer Bullenanlage. Der Bau sollte bis 2010 fertig sein. Gebaut wurde jedoch nicht, da die Zooleitung im Jahr 2007 abberufen wurde.
"Die neue Interims-Werkleitung sah sich aufgrund wachsender Bedenken und aufkommender Diskussionen über die Zahl der Tiere und die Größe der Anlage außer Stande, das Projekt wie geplant umzusetzen." So zumindest konnte man es in der Ausgabe 1/2010 des Magazins des Fördervereins lesen.
Bis 03/2015 stand an dieser Stelle mehr über die Gründe der Abberufung. In der Presse war damals nicht nur in Thüringen vieles zu lesen, was die Abberufung begründen sollte. Eine Verhandlung vor dem Arbeisgericht endete jedoch am 17.03.2008 mit einem Vergleich zwichen dem abgelösten Zoodirektor und der Stadt, über den Stillschweigen vereinbart wurde. Dieser Vergleich wäre nicht nötig gewesen, wenn die in de Presse veröffentlichten Gründe alle so zutreffend gewesen wären.

Tatsache ist, dass die Interimswerkleitung an zwei Stellen (Uni Jena und Greifswald) ein Gutachten über die Nutzbarkeit der geplanten Anlage für die verhaltensgerechte Haltung, wozu natürlich auch die Zucht gehört, in Auftrag gab. Ergebnis war: Ein Gutachter lehnte die geplante Anlage insgesamt ab, der andere nur das Haus für die Kühe. Sie waren sich aber damit einig, dass die gesamte Anlage für die Zucht ungeeignet ist, denn was soll man mit einer Außenanlage ohne Kuhhaus anfangen. Deshalb wurde die Planung verworfen, was der Stadt Erfurt im Jahr 2011 einen Eintrag ins Schwarzbuch des Vereins der Steuerzahler einbrachte. Für die Planung der nun verworfenen Erweiterung waren bereits ca. 150.000 Euro gezahlt worden. Durch den Bau der geplanten Anlage hätte die Stadt jedoch 3 Mio. Euro verschwendet. Leider sieht das nicht jeder so. Vertreter der ehemaligen Zooleitung forderten noch 2010 den Bau der 2006 geplanten Anlage.

Weiteres zu dem nun geplanten Neubau und den aktuellen Baufortschritten ist auf der Seite Pläne für morgen zu finden.

 
     
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