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Für den nachfolgenden Inhalte ist jeder Schreiber selbst verantwortlich. Sollten anderer Besucher der Seite ähnliche oder andere Erlebnisse gehabt oder sollten die betroffenen Zoos Erklärungen dafür haben. Hier ist Platz für viele Meinungen.

  • Beobachtungen im Zoo Hannover, Mitte Oktober 2004 (Nina Keese)


Direkt nach der Show-Vorführung der Elefantengruppe wurde „Califa“ gegen 12.15 Uhr zusammen mit „Dunja“, im Nebengehege (Mutter-Kind-Gehege) abgetrennt. Die nächsten 2,5 Std. verbrachte sie damit, nahe dem Hauptgehege auf- und abzulaufen, gegen das Gitter zu stoßen und laut zu rufen, ja zu schreien. Rief sie nach ihrer Mutter? „Dunja“ jedenfalls reagierte darauf überhaupt nicht, stand in der anderen Ecke des Geheges und bedrohte „Califa“, als diese ihr einmal nahe kam. Mutter „Manari“ antwortete oft auf das Rufen ihres Kalbes und verbrachte die meiste Zeit direkt am oder nahe beim Gitter. Es war fürchterlich, was nicht nur mir, sondern auch vielen anderen Zoobesuchern auffiel. Gegen 14.00 Uhr wurde „Khaing Hnin Hnin“ mit ihrer Tochter „Farina“ ins für Besucher nicht einsehbare Elefantenhaus geholt. Vermutlich wurde „Farina“ trainiert. Aus dem Elefantenhaus war währenddessen in unregelmäßigen Abständen mehrfach lautes Gebrüll beider Elefanten zu hören. Was diese Schreie ausgelöst hat, welche Trainingsmethoden die Pfleger möglicherweise bei „Farina“ angewendet haben, darüber kann ich nur mutmaßen.

Zurück zu „Califa“. Diese wurde endlich etwas ruhiger, als gegen 14.30 Uhr „Khaing Hnin Hnin“ und „Farina“ aus dem Elefantenhaus zu ihr gelassen wurden. Sie fuhr jedoch fort, weiterhin nach ihrer Mutter zu rufen. Als ich gegen 16.00 Uhr den Zoo verließ, war „Califa“ noch nicht wieder mit ihrer Mutter vereint.

Auf meine Frage, warum denn „Califa“ so lange von ihrer Mutter getrennt würde, antwortete mir der Chef-Elefantenpfleger Herr Kruse, sie müsste lernen, auch mal einige Stunden von ihrer Mutter getrennt zu sein. Meine Nachfragen, warum dies denn erforderlich wäre, wo doch Elefantenkälber in der Natur immer bei ihren Müttern blieben, beantwortete er mir dahingehend, es müsse eben so sein, und verglich die Situation mit einem Kindergartenkind, das ja auch lernen müsse, stundenweise ohne seine Mutter auszukommen. Mich hat diese Antwort nur wütend und traurig gemacht. Zum einen ist dieser Vergleich völlig unangemessen, da Elefanten nun mal keine Menschen sind und es von der Natur so vorgesehen ist, dass Elefantenkälber die ersten Lebensjahre in direktem und unmittelbarem Kontakt zu ihrer Mutter verbringen. Bei der nur  einen Monat jüngeren „Farina“ konnte man zur gleichen Zeit, als „Califa“ schreiend auf und ab lief und offenbar zu ihrer Mutter wollte, gut beobachten, wie eng der Kontakt zwischen Elefantenmutter und Kalb in diesem Alter noch ist. Zum anderen würde auch kein Mensch auf die Idee kommen, ein Kindergartenkind allein bzw. mit einem uninteressierten Erwachsenen zusammen einzusperren und über 2 Stunden lang grundlos ohne jede Beschäftigung, Ablenkung oder Trost schreien zu lassen.

 
     
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